Dirty Dancing (1987)

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Let's dance

Dirty Dancing, eines der Kinophänomene der 80er Jahre. Kaum ein Film hat solche Resonanzen ausgelöst, mehr eingespielt und mehr Menschen bewegt wie diese kleine Low Budget-Produktion aus dem Jahre 1987.

Mit gerade einmal 3 Millionen Dollar schuf der bis dahin unbekannte Regisseur Emile Ardonilo (Sister Act) ein Kulturphänomen, dem in diesem Ausmaß nur noch das Blair Witch Project Paroli bieten konnte und das weltweit angeblich um die 800 Millionen Dollar Umsatz mit Kino-, Video- und TV-Auswertung gemacht haben soll. Ein Schelm, wer bei dem 2004er Nachklapp Dirty Dancing 2 – Havanna Nights meint, es ginge nur ums Geld.

Die Story des Prototyps der Liebesromanze liest sich wie folgt: Die 17jährige Baby (Jennifer Grey, damals schon 27) verbringt mit ihren Eltern und der großen Schwester die Ferien in einem schicken Ferienressort. Hier lernt das unbedarfte Mädchen den fitten Tanzlehrer Johnny (Patrick Swayze) kennen und himmelt ihn aus der Ferne an. Als dessen Tanzpartnerin Penny (Cynthia Rhodes) ausfällt, muss schnellstens Ersatz her. Denn – was niemand wissen darf – nebenbei tanzen Johnny und Penny in verrauchten Clubs heimlich ihren „dirty mambo“ und verdienen so etwas dazu. Baby bietet sich an einzuspringen, hat vom Tanzen jedoch gar keine Ahnung. Widerwillig bringt Johnny ihr auf drängen Pennys die nötigsten Tanzschritte bei. Als zwischen dem Dirty Tiger (übrigens der Titel einer späteren Swayze-Produktion) und dem Backfisch die Hormone anfangen zu brodeln, heißt es für Johnny Farbe zu bekennen.

Millionen Frauen (und nicht wenige Männer) schmachten und fiebern seit den 80ern mit Johnny und Baby. Und das alles funktioniert so unglaublich gut, dass es immer wieder eine Freude ist, dieses Juwel anzusehen. Dirty Dancing macht tatsächlich alles richtig: Die Darsteller sind frisch und wirken „echt“, die Story ist der Traum jedes Mädchens und so süß, dass man Karies bekommen könnte. Es ist die Mischung aus tollen Tanzeinlagen, Herzschmerz, einem großartigen Soundtrack, der aus Oldies und extra komponierten Songs besteht (und nebenbei mit über 30 Millionen CDs der meist verkaufte Soundtrack ever ist) und zeitlosem Fingerspitzengefühl. Kaum jemand aus dem Team um Regisseur Emile Ardonilo hat es jedoch seither geschafft, diesen Erfolg zu toppen oder ihn sich wirksam zu Nutze zu machen. Seien es die Hauptdarsteller (Grey schlägt sich mit Nebenrollen durch, Swayze ebenso) oder Drehbuchautorin Eleanor Bergstein (ein einziges Drehbuch nach Dirty Dancing).

Die Anniversary Edition bietet den Film in sehr guter Qualität. Dazu gibt es eine Bonus-DVD mit zahlreichen Extras. Ausschnitte der Dirty Dancing Live in Concert-Tour, Audiokommentare mit u.a. der Drehbuchautorin und dem Choreografen Kenny Ortega, zahlreiche Interviews, Filmfehler, Probeaufnahmen, Musikvideos und einiges mehr. Fans müssen hier einfach zugreifen – und wenn Dirty Dancing demnächst wieder im Fernsehen läuft, bleibt man sowieso wieder dort hängen, trotz der DVD im Schrank. Ein weiteres Phänomen, um das es aber ein andermal gehen soll…
 

Dirty Dancing (1987)

Dirty Dancing, eines der Kinophänomene der 80er Jahre. Kaum ein Film hat solche Resonanzen ausgelöst, mehr eingespielt und mehr Menschen bewegt wie diese kleine Low Budget-Produktion aus dem Jahre 1987.

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Meinungen

Mertens · 07.11.2021

Der Alptraum der Jungs in den 80ern.
Ungezählte Jungs wurden durch ihre Freundin gezwungen sich dieses Machwerk anzuschauen.
Und viele Mädchen wussten diesen Liebesbeweis nicht richtig zu schätzen.
Dieser Film besitzt alles was Jungs /Männer nicht in Filmen mögen: Gesangseinlagen, Tanzeinlagen, eine quengelige und zudem unattraktive Rotzgöre sowie ein schmieriger Protagonist den man sofort verprügeln möchte.
Kurzum, eine der größten Filmkatastrophen der Filmgeschichte.