Die Unbestechlichen (1976)

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Donnerstag, 18.08.2011, Das Erste, 00:55 Uhr

Ein ebenso wunderbarer wie erfolgreicher Schauspieler und Filmschaffender wird in diesen Tagen 75 Jahre alt: Robert Redford, der mit seiner facettenreichen Art in legendären Rollen nicht nur zum Frauenschwarm ganzer Generationen avancierte. Wir kennen ihn als waghalsigen Bankräuber Sundance Kid (Zwei Banditen / Butch Cassidy and the Sundance Kid, 1969), als pfiffigen Trickbetrüger Johnny Hooker (Der Clou / The Sting, 1973), als widerständigen Gefängnisdirektor Henry Brubaker (Brubaker, 1980), als ungezähmten Großwildjäger Denys (Jenseits von Afrika / Out of Africa, 1985) und zuletzt als engagierten Professor in Von Löwen und Lämmern / Lions for Lambs (2007). Anlässlich seines runden Geburtstags am 18. August 2011 zeigt Das Erste in der Nacht von Donnerstag auf Freitag den packenden Polit-Thriller Die Unbestechlichen von 1976, in dem Robert Redford gemeinsam mit Dustin Hoffman als geradliniger Journalist einen seiner eindrucksvollsten Auftritte liefert.

Washington, D.C. im Jahre 1972: Zunächst ist es nur der Einbruch in das Hauptquartier der Demokraten im Watergate Hotel, das den jungen Journalisten Bob Woodward (Robert Redford) von der Washington Post im Rahmen der in Kürze bevorstehenden Präsidentschaftswahlen beschäftigt, die den Republikaner Richard Nixon erneut als US-amerikanischen Präsidenten bestätigen werden. Doch im Zuge der Nachforschungen stößt Woodward auf Hinweise dafür, dass sich hinter diesem augenscheinlich wenig bedeutsamen Vorfall ein spektakulärer politischer Skandal verbirgt. Gemeinsam mit seinem Kollegen Carl Bernstein (Dustin Hoffman) begibt sich Woodward daran, in akribischer Recherche jene Ereignisse ans Licht zu bringen, die als so genannte Watergate-Affäre als düsteres Kapitel in die US-amerikanische Geschichte eingegangen sind.

Basierend auf dem Bericht Die Watergate-Affäre / All the President’s Men von Carl Bernstein und Bob Woodward hat Regisseur Alan J. Pakula einen politischen Thriller der Superlative inszeniert, der über siebzig Millionen Dollar einspielte und nach Nominierungen in acht Kategorien schließlich mit vier Oscars prämiert wurde: Für Jason Robards als Besten Nebendarsteller, für den Besten Sound und die Beste Ausstattung sowie das Beste adaptierte Drehbuch von William Goldman. Die Liste der weiteren Auszeichnungen ist lang, und 2010 wurde Die Unbestechlichen als besonders erhaltenswerter Film in das National Film Registry aufgenommen.

Zuvorderst durch ausführliche Dialoge entspinnt sich die Dramaturgie der legendären Watergate-Affäre als Spielfilm, deren Entdeckung hier trotz der Fülle an detaillierten Informationen schlüssig nachvollziehbar wird, bei sich immer wieder erneut gebärender Spannung, auch wenn sich weite Teile des Geschehens in den Räumen der Washington Post und dazu noch am Telefon ereignen. Regisseur Alan J. Pakula hat mit Die Unbestechlichen seine so bezeichnete Paranoia-Trilogie beschlossen, die mit Klute von 1971 begann und sich mit Zeuge einer Verschwörung / The Parallax View von 1974 fortsetzte. Alle drei Thriller sind ebenso hervorragend besetzt wie packend ausgestaltet und mehrfach prämiert, wobei die Geschichte um die Ereignisse, die auf tatsächlichen Begebenheiten beruhen und letztlich zum Rücktritt des US-amerikanischen Präsidenten Robert Nixon führten, sicherlich die spektakulärste und bedeutsamste darstellt.
 

Die Unbestechlichen (1976)

Ein ebenso wunderbarer wie erfolgreicher Schauspieler und Filmschaffender wird in diesen Tagen 75 Jahre alt: Robert Redford, der mit seiner facettenreichen Art in legendären Rollen nicht nur zum Frauenschwarm ganzer Generationen avancierte.

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen