Die Krone der Schöpfung - Human Nature (2001)

Michel Gondrys erster Streich

Nachdem in wenigen Tagen Michel Gondrys Film Vergiss mein nicht – Eternal Sunshine of the Spotless Mind in die deutschen Kinos kommt, hat sich Senator Film dazu entschlossen, auch Michel Gondrys Spielfilmdebüt Human Nature – Die Krone der Schöpfung auf die Leinwände zu bringen. Wie in dem neuen Film, so stammt auch hier das Drehbuch von Charlie Kaufman, der bereits mit Being John Malkovich sein außerordentliches Talent für skurrile Stories unter Beweis stellte.

Die Natur meint es nicht gut mit Lila (Patricia Arquette), denn die junge Frau ist von Kopf bis Fuß behaart, so dass ihr ein normales Leben kaum möglich ist. Enttäuscht von ihrer Umwelt zieht sie sich in die Wildnis zurück und schreibt ein Buch über ihre Erfahrungen, welches sich zum Bestseller entwickelt. Als sie schließlich wieder in die Zivilisation zurückkehrt, um ihren Trieben zu folgen und einen Mann zu finden –freilich nach der schmerzhaften Entfernung ihrer Behaarung – läuft sie ausgerechnet dem Wissenschaftler Nathan (Tim Robbins) über den Weg, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, weißen Mäusen ordentliche Tischmanieren beizubringen. Nathan ist besessen von der Idee, alles zähmen und zivilisieren zu können, und als die beiden bei einer Wanderung auf den verwilderten Puff (Rhys Ifans) stoßen, glaubt der mad scientist nun endlich das geeignete Versuchskaninchen gefunden zu haben. Er setzt alles daran, dem Affenmenschen, der eine potentielle Partnerin am liebsten bespringt, sämtliche Errungenschaften der Menschheit beizubringen. Eloquenz, Moby Dick, Poesie, Oper und Musical, Foie Gras und Smoking-Jackets stehen auf dem umfassenden Lehrprogramm. Unterstützt wird er dabei von seiner hinreißenden französischen Assistentin Gabrielle (Miranda Otto), die ihren geliebten Chef mit Avancen geradezu überhäuft, so dass Nathan schließlich nachgibt und dabei von Lila erwischt wird.

Egal, auf welcher Entwicklungsstufe sich die drei Akteure befinden, ob Affenmenschen, Außenseiterin oder Akademiker, der Ruf der Natur und namentlich des Geschlechtstriebes ist übermächtig und bahnt sich immer wieder einen Weg. Und selbst als Puff gänzlich zivilisiert scheint und in wissenschaftlichen Zirkeln durch feines Parlieren viel Beifall erntet, frönt er nächtens dem wilden Leben und feiert alkoholselige Sexorgien. Schließlich befreit Lila aus Rache wegen des Fehltritts Nathans den edlen Wilden Puff aus dem Versuchslabor und macht sich daran, ihn wieder auszuwildern. Als sich Nathan auf die Spur der beiden Ausreißer macht, erwartet ihn eine saftige Überraschung…

Human Nature – Die Krone der Schöpfung ist eine bissige und grelle Satire über den Prozess der Zivilisation, über Willensfreiheit und die Macht der Triebe, kurz: über das Tier im Menschen. Mit viel Humor und einem Gespür für das Absurde zeigt Michel Gondry in seinem Spielfilmdebüt, wie schmal der Grat ist zwischen einem geregelten Leben und der Freiheit, wirklich das zu tun, was man will.

Die Krone der Schöpfung - Human Nature (2001)

Nachdem in wenigen Tagen Michel Gondrys Film Eternal Sunshine of the Spotless Mind in die deutschen Kinos kommt, hat sich Senator Film dazu entschlossen, auch Michel Gondrys Human Nature auf die Leinwände zu bringen.

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