Die Hörige

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Psychopathen am Werk

Ingmar Bergman, der Meister des leisen Dramas, bietet mit seinem 1944 von ihm geschriebenen und von Alf Sjöberg gedrehten Film Die Hörige, gewohnt spannende wie hintergründige Kost.
Caligula, Lehrer und Nazisympathisant an einem Gymnasium, „herrscht“ in der Schule regelrecht über seine Schüler. Man fürchtet und hasst den Lehrer gleichermaßen. Primärziel von Caligulas Mobbing ist der Schüler Jan-Erik. Als der sich bei seinen Eltern über die Demütigungen durch seinen – von Kollegen und Eltern geachteten – Lehrer beschwert, steht Jan-Erik unvermittelt am Pranger. Caligula ist unantastbar! Nur Bertha, Jan-Eriks Freundin, bietet dem Schüler Rückhalt. Schließlich beichtet sie ihm, dass auch sie schikaniert wird. Ein unheimlicher Fremder verfolgt sie immer wieder abends auf dem Nachhauseweg. Wenig später wird Bertha ermordet aufgefunden und für Jan-Erik ist klar, dass nur einer der Mörder gewesen sein kann…

Ingmar Bergmans letzte, reine Drehbucharbeit, die Regie führt Alf Sjöberg, bietet gewohntes Drama und schön gefilmte schwarz/weiß Bilder. Sein Gespür für Tiefgründiges und dunkle Seelen deutet sich bereits an. Doch es sollte noch ein Jahr dauern, bis der später vielfach ausgezeichnete Bergman mit Krise sein Regiedebüt abliefern sollte.

Der Film liegt nur im schwedischen Originalton vor, Untertitel sind anwählbar. Das Bonusmaterial ist, wie üblich bei der Ingmar Bergman-Reihe, spartanisch.

Die Hörige

Ingmar Bergman, der Meister des leisen Dramas, bietet mit seinem 1944 von ihm geschriebenen und von Alf Sjöberg gedrehten Film Die Hörige, gewohnt spannende wie hintergründige Kost.
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