Die Bestimmung - Insurgent (2015)

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Das Ende einer Ära

Man könnte natürlich bösartig sein und behaupten, dass sich all die Verfilmungen von Science-Fiction-Jugendromanen schon sehr gleichen. Sie arbeiten alle mit Versatzstücken bekannter Dystopien, nutzen praktisch identische Charaktere und wirken wie formvollendete Baukastenprinzip-Filme. Das ist auch alles richtig, aber die Frage ist immer, wie gut das gemacht ist. Im Fall von Die Bestimmung – Insurgent kann man konstatieren, dass das alles schon sehr gefällig daherkommt – und das umso mehr, weil der Film nicht nur eine Variation des Vorgängers ist, sondern die Geschichte stimmig vorantreibt.

Nach dem Angriff auf eine Fraktion verstecken sich Tris, Four, Caleb und Peter in einer anderen Fraktion, müssen dann aber fliehen, als Jeanines Schergen anrücken. Ihre Wege trennen sich, Tris und Four finden jedoch unerwartete Unterstützung bei den Fraktionslosen – allerdings hat besonders Four damit zu hadern. Aber da Tris‘ Leben auf dem Spiel steht, weil Jeanine sie als perfekten Divergent benötigt, um ein altes Artefakt zu bedienen, hat er keine Wahl. Der Kampf um die in Fraktionen zersplitterte Gesellschaft hat begonnen.

Es ist im Grunde ein MacGuffin der die Handlung hier vorantreibt. Am Ende gibt es dann eine große Enthüllung, die alles auf den Kopf stellt, so dass die weiteren Filme erneut eigenes Terrain abstecken können. Das ist durchaus kühn und anders als etwa Die Tribute von Panem, wo der zweite Teil im Grunde nur das Aufkochen des Originals darstellte. Dementsprechend ist dieses Sequel spannender, auch und gerade, weil der Mut da ist, Figuren aus dem Spiel herauszunehmen und neue zu etablieren.

Shailene Woodley erweist sich erneut als eine der besten Schauspielerinnen ihrer Generation. Sie legt echte Emotion in die Rolle. Man spürt den Schmerz der Figur, merkt, wie sie mit ihren Taten und Entscheidungen hadert und sich selbst nicht vergeben kann, für das, was sie ihrer Meinung nach angerichtet hat. Das ist ein interessantes Element dieses deutlich kürzeren, aber dafür auch rasanteren Films, der weit mehr auf Action setzt, als das noch beim Erstling der Fall gewesen ist.

Neu an Bord ist Naomi Watts als mysteriöse, möglicherweise zwielichtige Figur, die sich selbst als „das Geringere von zwei Übeln“ bezeichnet. Erfrischend, diese Ehrlichkeit, ebenso wie der Umstand, dass sie in den nächsten beiden Filmen einen formidablen Gegner abgeben dürfte. Praktisch verschwendet ist indes Octavia Spencer, die kaum irgendetwas zu tun hat. Von den Rückkehrern des ersten Teils haben einige auch kaum Screentime, eine Figur ist dabei einigermaßen irritierend: Peter, der von Miles Teller dargestellt wird. Bei ihm weiß man nie, ob er nun einer der Guten oder der Bösen ist. Das macht die Filme aber ebenso zu seiner Reise wie sie die von Tris sind – dass beide umeinander kreisen, auch wenn sie sich nicht ausstehen können, ist passend, hat das Paar doch schon in The Spectacular Now zusammengespielt.

Unterm Strich ist Die Bestimmung – Insurgent zwar nicht wirklich originelles, aber zumindest rasant erzähltes Entertainment, das nicht nur auf Teenager abzielt.
 

Die Bestimmung - Insurgent (2015)

Man könnte natürlich bösartig sein und behaupten, dass sich all die Verfilmungen von Science-Fiction-Jugendromanen schon sehr gleichen. Sie arbeiten alle mit Versatzstücken bekannter Dystopien, nutzen praktisch identische Charaktere und wirken wie formvollendete Baukastenprinzip-Filme. Das ist auch alles richtig, aber die Frage ist immer, wie gut das gemacht ist.

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Meinungen

Alice · 31.03.2015

Jeder der die Bücher gelesen hat, sollte sich das Geld fürs Kino sparen. Genauso diejenigen die denken „Der Film könnte mich interessieren.“, lasst es!
Es ist einer der schlechtesten Film die ich je in meinem Leben gesehen habe.

Viele Szene einfach nur so reingeschnitten, ohne jeglichen Übergang und nicht mit wirklich viel Inhalt. Davon mal abgesehen, dass im Film vieles verändert wurde – was ja nicht ungewöhnlich ist bei Buchverfilmungen -, ist so viel was wichtig ist für die Weiterverfilmung und für den Zuschauer hat man einfach weggelassen.

Der zweite Teil ist nur auf Aktion aus und selbst das hat der Regisseur vermasselt, aber Hauptsache es ist in 3D (ein sarkastisches „Yeah“).

Selbst denn “armen“ Schauspielern blieb nichts anderes übrig als das Ganze in Form von “Null-Acht-Fünfzig“ zu spielen – außer Miles Teller alias Peter -.

Man merkt richtig beim Schauen des Filmes, dass der Regisseur völlig überfordert mit dem Inhalt des Buches war und nicht wusste, wie er es verfilmen soll.

Insurgent ist mit der ersten Verfilmung – Divergent – einfach nicht zu vergleichen!