Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Dee war auch mal jung

Mit Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen ist Regisseur Tsui Hark nach langer Zeit mal wieder zu alter Form aufgelaufen. Auch wenn man argumentieren muss, dass er mit seinem neuen detektivischen Helden stark von Guy Ritchies Sherlock Holmes-Filmen inspiriert wurde. Anders als dieser wagt Tsui Hark jedoch, seine Geschichte mit phantastischen Elementen aufzupeppen.
Die Flotte der Kaiserin fiel mehrheitlich einem Seedrachen zum Opfer. In der Stadt herrscht Panik, die sich noch steigert, als klar wird, dass der Geist des Seedrachens hier sein Unwesen treibt. Eine Kurtisane ist sein Ziel, aber der im Auftrag der Kaiserin ermittelnde Dee erkennt, dass hier mehr auf dem Spiel steht, denn der vermeintliche Drachenmensch wurde verflucht.

An den Vorgänger kann das Prequel Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers nicht ganz heranreichen, was vor allem daran liegt, dass Tsui Hark hier zu viel reinpacken will. Natürlich handelt es sich in erster Linie um Actionfilme, die Charakterisierung der Figuren bleibt dabei jedoch auf der Strecke. Selbst das Mysterium, das eigentlich das antreibende Motiv des Films sein sollte, tritt zu häufig in den Hintergrund, wenn zu sehr auf Action mit Wire-Effects, aber auch erstaunlich gute CGI gesetzt wird. Wenn man aber schon das Wort „Detective“ im Titel hat, sollte auch ein bisschen mehr Ermittlungsarbeit stattfinden. Stattdessen macht es sich der Film etwas arg einfach, da Dee praktisch immer richtig kombiniert, Lippen und – so hat es manchmal den Anschein – auch aus dem Kaffeesatz lesen kann. Er weiß einfach immer was passiert und wie er das Problem löst. Das stellt ihn auf eine Stufe mit Sherlock Holmes, aber selbst in den actionreichen Ritchie-Filmen bietet man ein bisschen mehr echte Detektivarbeit.

So ist dieser Film mit einer Laufzeit von mehr als 130 Minuten etwas zu lang geraten, in Leerlauf gerät er aber nie. Die exzellent umgesetzte Action bietet genügend fürs Auge und ist spannend genug, um die Aufmerksamkeit des Zuschauers zu halten. Bisweilen gibt es sogar ein paar Bilder, die wirklich originell sind (etwa, wenn eine Biene im Flug durch einen schnellen Schwerthieb in zwei Hälften zerschnitten wird). Alles in allem ist dieser Film das Pendant zu amerikanischem Blockbuster-Kino: Ein Spektakel, das nicht besonders intelligent ist, aber gute Popcorn-Unterhaltung darstellt.

Detective Dee und der Fluch des Seeungeheuers

Mit „Detective Dee und das Geheimnis der Phantomflammen“ ist Regisseur Tsui Hark nach langer Zeit mal wieder zu alter Form aufgelaufen. Auch wenn man argumentieren muss, dass er mit seinem neuen detektivischen Helden stark von Guy Ritchies „Sherlock Holmes“-Filmen inspiriert wurde. Anders als dieser wagt Tsui Hark jedoch, seine Geschichte mit phantastischen Elementen aufzupeppen.
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