Der rosarote Panther: Ein Schuss im Dunkeln

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Pink Panther die Zweite

In der Villa des Millionärs Benjamin Ballon (George Sanderes) herrscht helle Aufregung: Der Chauffeur des Hauses wurde ermordet, und ausgerechnet das schöne Hausmädchen Maria Gambarelli (Elke Sommer) steht unter dringendem Tatverdacht. Inspektor Clousseau nimmt sich der Sache und vor allem der Tatverdächtigen an, zumal er ein Auge auf die junge Frau geworfen hat. Obwohl alle Indizien gegen Maria sprechen, lässt der schusselige Inspektor der Sûreté nichts unversucht, um die Unschuld des Hausmädchens zu beweisen, was zunächst mehr zur allgemeinen Verwirrung denn zur Aufklärung des Verbrechens beiträgt. Doch Clousseau wäre nicht Clousseau, wenn nicht auch dieses Mal „Kommissar Zufall“ bei diesem komplizierten Fall seinen Teil zur Lösung des Falls beitragen würde, auch wenn die Villa zwischendurch im Chaos zu versinken droht. Der Inspektor mit dem Talent zu unglücklichen Verwicklungen erweist sich einmal mehr als Meister der Maskerade, die den Kriminalisten allerdings des Öfteren in Schwierigkeiten bringt, zum Beispiel in einem Nudisten-Camp. Und in der Villa des Millionärs geschehen indes weitere Morde, bei denen jedes Mal Maria als Hauptverdächtige im Mittelpunkt der Ermittlungen steht.

Auch im zweiten Film der Pink-Panther-Reihe präsentieren sich Regisseur Blake Edwards und sein Hauptdarsteller Peter Sellers in komödiantischer Bestform, zumal nun zum ersten Mal zwei Kontrahenten des schusseligen Inspektors aus Paris auftauchen und diesem das Leben schwer machen. Zum einen ist dies Clousseaus Chef Charles Dreyfus (Herbert Lom), der in den folgenden Filmen stets am Rande eines Nervenzusammenbruchs oder eines längeren Krankenhausaufenthalts balanciert und zum anderen des Inspektors mehr oder weniger loyaler Diener Cato (Burt Kwouk), der seinen Chef stets in unpassenden Momenten zum Kampfsporttraining herausfordert. Nach diesem Film folgte – abgesehen von einer Episode mit Alan Arkin in der Rolle Clousseaus aus dem Jahre 1968 – eine lange Pause, bis Blake Edwards und Peter Sellers ihre Zusammenarbeit für drei weitere Filme wieder aufnahmen. So gut wie in den ersten Teilen der Reihe wurden die Filme aber nie wieder.
 

Der rosarote Panther: Ein Schuss im Dunkeln

In der Villa des Millionärs Benjamin Ballon (George Sanderes) herrscht helle Aufregung: Der Chauffeur des Hauses wurde ermordet, und ausgerechnet das schöne Hausmädchen Maria Gambarelli (Elke Sommer) steht unter dringendem Tatverdacht.

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Meinungen

Martin Zopick · 10.12.2022

Allein der Titel fällt bereits aus dem Rahmen von Paulchen Panther, obwohl der Vorspann einen herrlichen Cartoon mit dem RRP enthält. Es geht ja auch gar nicht um den größten Edelstein der Welt. Geschossen wird weniger, gemordet schon eher. Es sind alles nur Anschläge auf den Inspektor Clouseau (Peter Sellers). Der entgeht in traumwandlerischer Tollpatschigkeit jedem Attentat auf seine Person und ermittelt im Hause Ballon weiter, um zu beweisen, dass das Hausmädchen Maria (unsere Elke Sommer) unschuldig ist. Zu allem Übel verliebt er sich auch noch in sie. Es ist eine One-Man-Show des Peter Sellers, der mit seinem Tunnelblick fast nie mitbekommt, was eigentlich so um ihn herum vor sich geht.
Gewisse Aspekte, die in den nächsten Folgen ausbaufähig sind und den Kultstatus untermauern, werden hier angelegt:
Zunächst ist da Clouseaus Vorgesetzter Dreyfus (Herbert Lom), der von ihm in den Wahnsinn getrieben wird. Dann sind da die ständigen, unerwarteten Attacken von Clouseaus Diener Cato (Burt Kwouk). Er stört ihn immer dann, wenn es Clouseau gar nicht brauchen kann. Des Weiteren sind die diversen Kostüme des Inspektors ein Markenzeichen der Serie. Seine Ermittlungen führen ihn in verschieden Bars und in einen FKK Club. (Hier wirft der ‘Partyschreck’ bereits seinen humorvollen Schatten voraus.) Das ist alles recht amüsant, ermüdet aber etwas, wenn die Gags in die Länge gezogen werden, wie der Uhrenvergleich oder die Vollversammlung der Angestellten, die sich gegenseitig beschuldigen und in einem verbalen Tohuwabohu enden. Sie führen Clouseaus Ermittlungen ad absurdum. Wer der Mörder ist, ist ja eigentlich auch egal.
Dieser Folge fehlt es etwas an Charme, den sonst Claudia Cardinale und David Niven u.v.a. mit einbrachten. Entertainment statt Ermittlung. Kann aber noch besser werden.