Der Photograph

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Momentaufnahmen aus dem Kunstbetrieb

Benjamin Katz kennt sie alle: Georg Baselitz, Joachim Blüher, Anna und Bernhard Johannes Blume, Jan Hoet, Ora Katz, Walther König, Ralf Küpper,Markus Lüpertz, Jonathan Meese, Werner Nekes, Rudolf Springer, Maria Anna Tappeiner, Cony Theis, Rosemarie Trockel, Verdi-Quartett und Andreas Walther.

Die Stars des Kunstbetriebs bedürfen wie Stars in anderen Medien auch vor allem der permanenten Präsenz. Und kaum jemand hat die Stars der Kunstszene in den letzten Jahren und Jahrzehnten so ausgiebig begleitet und immer wieder fotografiert wie Benjamin Katz. Jürgen Heiter hat in seinem Porträt dieses Porträtisten den Stil und die Arbeitsweise von Katz imitiert, indem er wie jener dem Mann wie ein Schatten folgte, sich unsichtbar machte, seine Anwesenheit vergessen ließ, um so Momente zweisamer Einsamkeit zu erschaffen, in denen der Gefilmte möglichst nah bei sich selbst war.

In 20 Teile gegliedert, deren Anordnung sich jeder dramaturgischen Zuspitzung verschließt, entstehen so Porträts von Bildermachern im doppelten Sinne, denn zum einen zeigt Jürgen Heiter den Photographen bei der Arbeit, zum anderen kommt der Zuschauer auch Kunstgrößen näher und bekommt eine Ahnung von den Verbindungen zwischen Katz und „seinen Künstlern“. Das ist mitunter banal, dann wieder philosophisch, provokativ und manchmal auch einfach gut beobachtet. Trotzdem bleibt der Film ganz in seiner Welt, er wirkt verkopft und akademisch, steif und mit einem immensen theoretischen Überbau versehen. Für den zufällig in diesen Film geratenen Zuschauer kein Kunstgenuss, sondern allenfalls ein Werk für Kunstbesessene.

Der Photograph

Benjamin Katz kennt sie alle: Georg Baselitz, Joachim Blüher, Anna und Bernhard Johannes Blume, Jan Hoet, Ora Katz, Walther König, Ralf Küpper,Markus Lüpertz, Jonathan Meese, Werner Nekes, Rudolf Springer.

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