Der Partyschreck

Der witzigste Film aller Zeiten?

Hrundi V. Bakshi ist ein glückloser indischer Kleindarsteller, der Pech und Missgeschick magisch anzieht. Nachdem er durch seine Schussligkeit das komplette Filmset eines Wüstendramas in Schutt und Asche gelegt hat, schwört der Regisseur, dass der verwirrte Komparse nie wieder einen Film drehen wird.

Doch Bakshi muss gar nicht schauspielerisch dilettieren, um Angst und Schrecken zu hinterlassen. Durch eine glückliche (oder unglückliche, je nach Standpunkt) Wendung des Schicksals landet sein Name auf der Gästeliste eines bekannten Studiobosses in Hollywood. Und obwohl sich Bakshi redlich Mühe gibt, alles richtig zu machen, geht doch alles gründlich schief. Nach und nach versinkt die Party im puren Chaos.

Der Partyschreck gilt — vollkommen zurecht übrigens — als einer der witzigsten Filme, die jemals gemacht wurden. Einmal mehr erweisen sich Edwards und Sellers als kongeniales Team, das mit reichlich Lust an der Zerstörung auf brillante Weise improvisierte, denn das Skript zu dem Film war vergleichsweise dünn und legte lediglich die Szenen fest. Eine ideale Ausgangsbasis, um das Publikum garantiert sinnfrei aufs Prächtigste zu entzücken. Ein Feuerwerk des absurden Humors und der psychedelischen Farben der späten Sechziger…

Der Partyschreck

Bereits in den fünziger Jahren in seiner legendären "Goon-Show" bei der BBC verkörperte Peter Sellers häufig einen britischen Inder, der sich mühsam und mit einem abstrusen Dialekt aufgestattet durch den Alltag hangelt

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Meinungen

Martin Zopick · 28.03.2024

Der Film ist eine One-Man-Show des Peter Sellers, der mit seiner unnachahmlichen Komik den Film trägt und einmal mehr beweist, dass er schauspielerisch weitere Highlights setzen kann wie mit dem vertrottelten Inspektor Clouseau in der Rosaroten Panther Reihe oder Dem Schuss im Dunkeln. Bereits in der Anfangsszene demonstriert er hier als indischer Laiendarsteller, wohin die Reise geht. Er zieht das Publikum in seinen Bann mit der dichten Fülle von Running Gags wie z. B: ‘Wodka oder Scotch?‘ und Slapsticks, wobei er von einem Missgeschick ins nächste stolpert und z.B. das Stockwerk flutet, weil die Toilette verstopft ist. Und wenn ihm dann nach dem großen Dinner der sturzbetrunkene Kellner Levinson (Steve Franken) fast die Schau stiehlt, indem er gebratene Hähnchen ins Toupet seiner Nachbarin abfeuert, geht mit einer Riesen-Schaumparty im Pool das Hausfest erst richtig los. Wasser spielt überhaupt eine wichtige Rolle: der Knabe als Brunnenfigur erlangte eine gewisse Berühmtheit als ‘Manneken Pis in Brüssel. Ein kleiner, buntbemalter Elefant trägt die Aufschrift ‘Die Erde ist eine Scheibe‘, muss abgeschrubbt werden. Nur das Party Girl und Nachwuchssternchen Michele (Claudine Longet) ist von Peters Gags sehr angetan, obwohl er gerade eine humorarme Phase erwischt hat, was ihm beinahe geradezu peinlich ist, bei ihr aber einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Happy End nach Drehschluss möglich. Die Party versinkt im Chaos der größten Schaumschlacht der Filmgeschichte. Waowh!