Der Mann der 1000 Wunder

Eine Filmkritik von Peter Osterried

Prächtig visualisiert

Man muss wahrlich kein Kenner der Bibel sein, um zu wissen, was in Der Mann der 1000 Wunder passiert. Es ist die Geschichte von Jesus, aber tatsächlich nicht nur seine. Es ist auch die Geschichte des kränklichen Mädchens Tamar, das von der spirituellen Kraft des Predigers beeindruckt ist und Teil seiner Anhängerschaft wird. Und es ist die Geschichte des Kaufmanns Ben Azra, der die Menschen gegen Jesus aufwiegelt, aber dann erkennen muss, dass dieser der Einzige ist, der seine Tochter retten kann.
Die Geschichte endet, wie sie enden muss. In der Beziehung ist der Film keine Überraschung, in anderer aber durchaus schon. Denn dieser Animationsfilm aus dem Jahr 2000, der nicht auf klassischen Zeichentrick setzt, sondern auf Knetfiguren. Das sorgt für eine interessante Visualität, die surreal erscheint, wobei die Gesichter der Protagonisten sehr authentisch gestaltet sind. Es ist faszinierend, diesen Film zu sehen, der sich auch durch den fortwährenden Stilwechsel so wohltuend von üblichen Animationsprojekten abhebt. Und das nicht nur in technischer, sondern auch in inhaltlicher Hinsicht.

An dem Film waren sehr viele theologische Berater beteiligt. Sie haben sich über Jahre und Jahrzehnte mit Jesus als Person, aber auch mit seinem Wirken auseinandergesetzt und bringen diese Expertise in die Geschichte ein. Der Film versucht, tiefergehend zu erörtern, wer Jesus war und wofür er stand. Dabei ist es im Grunde irrelevant, ob man dem katholischen Glauben anhängt oder nicht, denn es sind einfache Wahrheiten der Menschlichkeit, hinter die sich ein jeder stellen kann.

Der Mann der 1000 Wunder ist ein faszinierender Film, der seines Stils wegen Realfilmen überlegen ist, aber auch inhaltlich punkten kann. Wer des Englischen mächtig ist, sollte auf die Originalsprache wechseln. Da kommt man in den Genuss, nicht nur Ralph Fiennes als Jesus, sondern auch Alfred Molina, Julie Christie, Ian Holm und William Hurt zu hören.

Der Mann der 1000 Wunder

Man muss wahrlich kein Kenner der Bibel sein, um zu wissen, was in „Der Mann der 1000 Wunder“ passiert. Es ist die Geschichte von Jesus, aber tatsächlich nicht nur seine. Es ist auch die Geschichte des kränklichen Mädchens Tamar, das von der spirituellen Kraft des Predigers beeindruckt ist und Teil seiner Anhängerschaft wird.
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