Der letzte Mann

Eine Filmkritik von Red.

Der alte Portier (Emil Jannings) des Hotels Atlantic verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung: Vor der Drehtür des Hotels ist er stolzer Diener, der die Gäste begrüßt, zuhause im Hinterhofmilieu ein viel bewunderter Mann.
Doch eines Tages beobachtet der Geschäftsführer (Hans Unterkircher), wie schwer dem alten Portier das Hantieren mit den Koffern fällt: Er verbannt ihn daraufhin in den Keller, degradiert ihn zum Toilettenmann. In seinem Milieu wagt er nicht, den Abstieg einzugestehen. Als seine Tochter heiratet, stiehlt er die Uniform, um wenigstens hier den Schein zu wahren. Doch der Schwindel fliegt auf, er wird von seinen Hausbewohnern verlacht und gedemütigt, seine Verwandten wenden sich von ihm ab. Verzweifelt zieht sich der alte Mann in den Waschraum der Hoteltoilette zurück.

Friedrich Wilhelm Murnau hat an diese Handlung, getrennt durch den einzigen Zwischentitel des Films, ein Happy-End gesetzt: Auf der Toilette stirbt ein reicher Hotelgast in den Armen des Alten und vermacht ihm sein ganzes Vermögen. So wird aus dem letzten Mann schließlich ein umworbener Hotelgast.

Murnaus Film ist einen Meilenstein der Filmgeschichte. Erstmals verzichtet der Regisseur bei einem Stummfilm auf Zwischentitel und benutzt gemeinsam mit Karl Freund eine „entfesselte Kamera“. Emil Jannings erhielt für seine Rolle des Portiers den ersten Oscar der Filmgeschichte.

Der letzte Mann

Der alte Portier des Hotels Atlantic verdankt seiner prächtigen Uniform Selbstwertgefühl und Anerkennung: Vor der Drehtür des Hotels ist er stolzer Diener, der die Gäste begrüßt, zuhause im Hinterhofmilieu ein viel bewunderter Mann.
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