Der Flug des Navigators

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Das größte Abenteuer

Einer der beliebtesten und – Achtung – süßesten Kinder- und Jugendfilme der 80er Jahre ist Randal Kleisers Der Flug des Navigators / Flight of the Navigator. Der Rezensent kann sich noch gut daran erinnern, irgendwann Ende der 80er bei einem Freund ein ausgeleiertes Videotape gesehen zu haben. Im Zuge des weltweiten Erfolges von Steven Spielbergs E.T. war es nur folgerichtig, die Kinder mit Science Fiction-Stoffen zu beglücken. Und Der Flug des Navigators ist eines der besseren Ergebnisse des neu erwachten UFO-Interesses unter der jugendlichen Zielgruppe.

1978: Der zwölfjährige David stürzt im Wald, als er seinen kleinen Bruder sucht. Als er wieder zu sich kommt und nach Hause läuft, traut er seinen Augen nicht: Eine fremde Frau öffnet die Tür. Die Polizei findet heraus, das David als vermisst gemeldet wurde und bringt ihn zu seiner Familie. Doch warum hat Dad graue Haare? Und warum ist der kleine Bruder ein Teenager? Wie sich herausstellt, sind mittlerweile acht Jahre vergangen. Natürlich interessiert sich schon bald die NASA für den Jungen, der acht Jahre verschwunden war und nicht gealtert ist. David wird auf den nahegelegenen NASA-Stützpunkt gebracht, um ausgiebig untersucht zu werden. Gleichzeitig geht in der nahen Stadt eine Art fliegende Nussschale in XXL runter. Das silberne „Ding“ wird ebenfalls zur NASA gebracht, wo es mit David telekinetischen Kontakt aufnimmt. Es gelingt dem Jungen in das Raumschiff zu klettern – und schon ist er im Abenteuer seines Lebens. Denn das Raumschiff, das David anscheinend kennt und David mit „Navigator“ anredet, braucht den Jungen, um wieder auf seinen Heimatplaneten zu gelangen…

Das Schöne an Der Flug des Navigators ist, dass er seinen Protagonisten ernst nimmt. Und das es einem (amerikanischen) Film gelingt, dass der kindliche Hauptdarsteller nicht nervt, ist auch nicht selbstverständlich. Regisseur Randal Kleiser (Die blaue Lagune, Grease) führt seine Darsteller sicher und angenehm entspannt ans Ziel. Ach ja, der heutige Sex and the City-Star Sarah Jessica Parker hat hier einen ihrer ersten Auftritte.

Auch die Effekte bewegen sich auf durchweg hohem Niveau. Das heute standardisierte Morphen – also das Formverändern bzw. Verflüssigen von Gegenständen – steckte seinerzeit noch in den Kinderschuhen. Dennoch überzeugen die Formveränderungen des Raumschiffs problemlos (gut, die Benutzung dieser revolutionären Technik hält sich auch in Grenzen).

Der Flug des Navigators ist tolles Popcorn-Kino, auch für Erwachsene. Spannend und kurzweilig auch 20 Jahre nach seiner Entstehung. Bild und Ton sind auch sehr gut für einen Film aus den 80ern. Ob aber ein magerer Trailer die vollmundige Bezeichnung Special Edition rechtfertigt, ist eine andere und berechtigte Frage.
 

Der Flug des Navigators

Einer der beliebtesten und – Achtung – süßesten Kinder- und Jugendfilme der 80er Jahre ist Randal Kleisers Der Flug des Navigators.

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