Daughter of Darkness

Eine Filmkritik von Peter Osteried

„Wenn dein alter Herr ein Vampir ist, was bist du dann?“

Im Oeuvre von Stuart Gordon mutet Daughter of Darkness schon etwas merkwürdig an. Für Gordons Belange ist die TV-Produktion recht zahm geraten. Sie lässt auch nur bedingt den Stil des Regisseurs erkennen. Angesichts des minimalen Budgets, mit dem auch geringe Produktionswerte einhergehen, ist das Ergebnis aber zumindest passabel.
Cathy (Mia Sara) reist nach Rumänien, um dort nach ihrem Vater zu suchen. Sie erhält Hilfe von einem Botschaftsangestellten, die auch notwendig ist, da sich die Securitate für sie interessiert, galt ihr Vater doch als Aufwiegler. Cathy trifft den Glasbläser Anton (Anthony Perkins), der einst mit ihrem Vater zusammengearbeitet hat. Er gibt ihr einen Hinweis, wo sie suchen muss, führt sie damit aber einer Erkenntnis auf die Spur, die unfassbar ist: Sie ist die Tochter eines Vampirs. Ein Ding der Unmöglichkeit, weswegen eine Geheimgesellschaft der Vampire nun hinter ihr her ist.

Der in Budapest gedrehte Film ist wahrlich nicht frei von Makeln, hat aber auch Stärken, die nicht von der Hand zu weisen sind. Der Film erlaubt sich die Freiheit, die Blutsauger neu zu definieren. Hier sind es keine Reißzähne, sondern eine transformierte Zunge, mit der Blut gesaugt wird. Das mag dem minimalen Budget geschuldet sein, weil man so noch weniger zeigen muss, aber es ist ein interessantes Detail.

Gordon holt das Maximale aus diesem Stoff heraus. Er erzählt eine recht konventionelle Geschichte, die sich selbst ein wenig zu ernst nimmt. Die Umsetzung ist mondän, eben typischer Fernsehmanier verpflichtet. Der Fluss der Geschichte ist nicht frei von Makel, läuft aber einigermaßen passabel. Die Figuren sind ordentlich entwickelt, mehr aber auch nicht. Sie funktionieren im Kontext des Films gut. Letzten Endes ist Daughter of Darkness die Art Film, die durchaus gefällig sind, aber keinen bleibenden Eindruck hinterlassen.

Am nachhaltigsten ist wohl der absolut irre Akzent, den Anthony Perkins hier zum Besten gibt. Er bringt damit eine unfreiwillige Komik ein, die der Ernsthaftigkeit des Ganzen zuwiderläuft. Eine kuriose Begegnung gibt es auch für Fans der Fernsehserie Heroes. Jack Coleman, der dort Claires Vater und sinisteren Agenten spielte, ist hier in ganz jungen Jahren als Botschaftsmitarbeiter zu sehen.

Im Bonusmaterial der DVD ist die deutsche Videofassung enthalten, die 1:29 Minuten länger geht. Dafür ist die Bildqualität deutlich schlechter.

Daughter of Darkness

Im Oeuvre von Stuart Gordon mutet „Daughter of Darkness“ schon etwas merkwürdig an. Für Gordons Belange ist die TV-Produktion recht zahm geraten. Sie lässt auch nur bedingt den Stil des Regisseurs erkennen. Angesichts des minimalen Budgets, mit dem auch geringe Produktionswerte einhergehen, ist das Ergebnis aber zumindest passabel.
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