Das Geheimnis der Schwarzen Witwe

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Ein Möchtegern-Wallace

Franz Josef Gottliebs Film aus dem Jahr 1963 sieht aus und fühlt sich an wie eine der zahlreichen Edgar-Wallace-Adaptionen jenes Jahrzehnts. Aber er gehört dieser Reihe nicht an. Vielmehr adaptiert man hier einen Roman des bereits 1945 verstorbenen Schriftstellers Louis Weinert-Wilton. Anders als Edgar Wallace war Weinert-Wilton Deutscher. Er hieß mit echtem Namen Alois Weinert.
In London geschehen mysteriöse Morde. Die Teilnehmer einer Mexiko-Expedition werden nach und nach umgebracht. Was sie verbindet: Sie haben einen Aztekenschatz gehoben und sind reich geworden. Einer von ihnen muss der Killer sein, aber wer? Paranoia ergreift die Expeditionsteilnehmer.

Mit den Wallace-Adaptionen kann Das Geheimnis der schwarzen Witwe nicht mithalten. Zwar bedient sich der Film typischen Wallace-Personals (Klaus Kinski, Eddi Arent, Karin Dor) und präsentiert O.W. Fischer in einer Hauptrolle, aber an die Klasse des Krimikollegen reicht dieser Film einfach nicht heran. Dabei fängt der Film ganz gut an, gerät dann jedoch in Leerlauf. Mit zu vielen Figuren und einigen abstrusen Twists verliert der Film das Interesse des Zuschauers. Die Geschichte ist nie packend genug, um es wieder zu wecken. So plätschert der Film einem wenig aufregenden Ende entgegen.

Fans der Wallace-Filme müssen sich dieses Werk nicht unbedingt antun. Ein einmaliges Sehen ist zur Befriedigung der Neugier dieses selten zu sehenden Films zwar verständlich, sich mehrmals mit Das Geheimnis der schwarzen Witwe auseinanderzusetzen, spricht aber wohl kaum jemanden an.

Technisch gesehen ist die DVD hervorragend. Gestochen scharfes Schwarzweißbild und klare Tonwiedergabe wissen zu gefallen. Einziger Bonus ist ein umfangreiches Booklet, das durchaus erhellend ausgefallen ist.

Das Geheimnis der Schwarzen Witwe

Franz Josef Gottliebs Film aus dem Jahr 1963 sieht aus und fühlt sich an wie eine der zahlreichen Edgar-Wallace-Adaptionen jenes Jahrzehnts. Aber er gehört dieser Reihe nicht an. Vielmehr adaptiert man hier einen Roman des bereits 1945 verstorbenen Schriftstellers Louis Weinert-Wilton. Anders als Edgar Wallace war Weinert-Wilton Deutscher. Er hieß mit echtem Namen Alois Weinert.
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