Cup of My Blood

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Gralssuche

Die Suche nach religiösen Artefakten war schon immer ein dankbares Thema für Filme oder Romane. Das Paradebeispiel ist natürlich Sakrileg – The Da Vinci Code oder Filme wie Film zum Beispiel Die Ritter der Kokosnuss und der großartige Indiana Jones und der letzte Kreuzzug. Messen kann sich Cup of my Blood weder mit Monty Python, noch mit Indiana Jones. Irgendwo stand auf der DVD-Hülle etwas von Gods Army, aber bitte; selbst der ist im Vergleich zu Cup of my Blood großes Kino (schlecht ist Gods Army natürlich beileibe nicht).
Fotograf Jack ist irgendwann vom rechten Pfad abgekommen und nach dem Verschwinden seiner Frau vom Künstler zum Schmuddelpeter geworden. Sprich er macht für einen Pornoproduzenten Fotos für dessen Homepage. Eines Tages wird Jack Zeuge eines Autounfalls. Die Beifahrerin, die auch noch Jacks Namen kennt, bittet ihn eine Holzkiste an sich zu nehmen. Er werde schon wissen, was er damit tun solle. Nur öffnen darf er sie nicht! Natürlich öffnet Jack die Kiste und findet in ihr „den Becher eines Zimmermanns“. In der Kiste ist tatsächlich der heilige Gral. Fortan sind sie hinter Jack her; Personen, die ihn beobachten und ganz offensichtlich den Kelch wollen. Zu allem Überfluss findet er heraus, dass die Betreiber der Pornowebseite in Wirklichkeit so etwas wie Engel sind, die ihm helfen, den Gral zu schützen… Das Ende ist dann auch so hanebüchen, wie man es erwartet und sei hier trotzdem nicht verraten.

Die Macher scheinen den Letzten Kreuzzug gesehen zu haben, denn der Gral sieht so aus, wie er im dritten Indy-Abenteuer beschrieben wird, schlicht und einfach. Leider haben die Produzenten bzw. Regisseur Lance Catania und sein Autor Kenneth Nilsson nicht mehr von Spielbergs 89er Blockbuster gelernt. Denn Cup of my Blood (aka The Da Vinci Virus) ist in beinahe jeder Hinsicht amateurhaft. Die dilletantische Regie schafft es nie, ein Ganzes zu schaffen, das Drehbuch holpert spannungsarm vor sich hin, die Kamera liefert durchweg standartisierte Fernsehbilder und die Darsteller – ihr Spiel grenzt an eine Farce; Hauptdarsteller Daniel Sullivan läuft die meiste Zeit mit einem verkniffenen Bill Pullman-Gesicht herum und Janina Gavankar als mysteriöse Iona überzeugt einzig durch ihr Äußeres. So ist auch der bizarre Dreier mit Jack, Iona und einer schwarzhaarige Dritten eher unfreiwillig komisch als sexy, während die Actionszenen nur noch albern geschnitten sind.

Trotz dem einen oder anderen harten Splattereffekt und dem wunderschönen (aber völlig irreführenden) Cover, ist Cup of my Blood vielleicht für Fans religiöser Spinnereien interessant, aber die billige Machart wird auch diese letztendlich nicht glücklich machen.

Cup of My Blood

Die Suche nach religiösen Artefakten war schon immer ein dankbares Thema für Filme oder Romane.
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