Crystal Fairy

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Crystal Hairy

„Hangover in Chile“ hat der deutsche Verleih als Untertitel gewählt. Das weckt Erwartungen, die dieser Film nicht im Mindesten erfüllen kann. Denn die großteils improvisierte Produktion – ein Umstand, der sich in besonders nichtssagenden Dialogen äußert – kommt weder auf den Punkt, noch hat sich auch nur einen Bruchteil der Gags eines Hangover (zumindest des ersten) zu bieten.
Jamie (Michael Cera) reist durch Chile, wo ihm das Chaos stets auf den Fersen ist. Mit ein paar Freunden fährt er in den Norden und sucht nach dem legendären San-Pedro-Kaktus, der ein ganz besonderes Halluzinogen sein soll. Er lädt eine junge, exzentrische Frau auf den Road Trip ein. Sie nennt sich nur „Crystal Fariy“, die mit Jamie im Clinch liegt. Aber immerhin gibt es ein gemeinsames Ziel: die ultimative Dröhnung.

Manche Filme funktionieren, wenn man mit einem sehr losen Skript arbeitet und den Schauspielern die Pflicht aufbürdet, die Dialoge selbst zu ersinnen. Oftmals geht dabei jedoch etwas verloren. Zwar besitzt man Spontanität, da sich eine Szene in unterschiedliche Richtungen entwickeln kann, eine grundsätzliche Vision des Regisseurs wäre dann aber schon vonnöten. Bei Crystal Fairy fehlt diese Vision, stattdessen gibt es eine ungemein mäandernde Geschichte, die weniger daran leidet, dass die technische Umsetzung armselig ist, sondern dass die Hauptfiguren keinerlei Sympathiewerte aufweisen.

Man fragt sich zusehends, wieso man sich dafür interessieren sollte, dass diese unseligen Gestalten dem nächsten großen Drogenrausch hinterherjagen. Michael Cera spielt mal wieder die Rolle, an der er sich eigentlich immer abarbeiten darf: den nervigen, fahrigen, irgendwie verpeilten ewig Jugendlichen. Überraschendes wird dabei nicht zu Tage gefördert, für Michael-Cera-Fans mag das aber genügen. Wer jedoch kein Faible für den Komiker hat, der hat hier einen Film vor sich, der sich als echte Geduldsprobe erweist. Und daran ändert auch nichts, dass Gaby Hoffmann sich als sehr zeigefreudig erweist …

Crystal Fairy

„Hangover in Chile“ hat der deutsche Verleih als Untertitel gewählt. Das weckt Erwartungen, die dieser Film nicht im Mindesten erfüllen kann. Denn die großteils improvisierte Produktion – ein Umstand, der sich in besonders nichtssagenden Dialogen äußert – kommt weder auf den Punkt, noch hat sich auch nur einen Bruchteil der Gags eines Hangover (zumindest des ersten) zu bieten.
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