Cottage Country

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Kain und Abel teilen sich ein Ferienhaus

Was tun, wenn man versehentlich einen umbringt? Der Frage gingen schon Alfred Hitchock in Immer Ärger mit Harry und Louis de Funes in Hasch mich, ich bin der Mörder nach. In jüngerer Vergangenheit machten sich Christian Slater und Kumpels in Very Bad Things daran, Leichen verschwinden zu lassen, um ungeschoren davonzukommen. Passieren kann sowas schließlich jedem, auch einem netten, gemütlichen Dicken, der einfach nur seiner Freundin einen Antrag machen will.
Todd (Tyler Labine) und Cammie (Malin Akerman) fahren zum Ferienhaus seiner Eltern. Alles könnte so schön sein, doch dann taucht Todds Bruder Salinger mit seiner Freundin auf. Der Taugenichts geht Todd und Cammie ganz schön auf die Nerven. Als Todd seinen Bruder schließlich auffordert, sich endlich aus dem Staub zu machen, eskaliert die Situation. Es kommt zum Streit, dann zum Kampf und schließlich zu einer Axt in den Hals. Todd und Cammie beschließen, auch Salingers Freundin um die Ecke zu bringen und die Leichen verschwinden zu lassen. Doch damit beginnen ihre Probleme erst.

Die Kunst eines Films wie Cottage Country ist, dass die Situation immer mehr eskalieren muss. Je mehr die Protagonisten versuchen, etwas zu vertuschen, desto tiefer reiten sie sich hinein. Das ist schon witzig, wenn die Figuren samt und sonders unschuldig sind, nimmt aber eine ganz andere Qualität an, wenn die Protagonisten die kaltblütigen Killer sind, die man irgendwie aber ganz sympathisch findet. Das liegt vor allem an Tyler Labine (Tucker & Dale vs. Evil), der die Zuschauer auf seine Seite zieht, da man ihn verstehen kann, auch wenn seine Taten immer extremer werden. Aber: Weder der Film noch seine Figuren werden je bösartig.

Cottage Country ist anfangs eine überdrehte Komödie, dann jedoch ein schwarzhumoriger Krimi, bei dem nonchalant Körper zerhackt und versenkt werden. Das ist nicht so witzig wie Tucker & Dale vs. Evil, aber doch sehr vergnüglich. Die Geschichte mag nicht übermäßig originell sein, aber der Film hält ein paar Überraschungen bereit – ganz zu schweigen von unorthodoxen orthodoxen Figuren wie Dov Rosenberg. Morden war selten so vergnüglich wie hier.

Cottage Country

Was tun, wenn man versehentlich einen umbringt? Der Frage gingen schon Alfred Hitchock in „Immer Ärger mit Harry“ und Louis de Funes in „Hasch mich, ich bin der Mörder“ nach.
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