Como ganar enemigos - Wie man sich Feinde macht

Eine Filmkritik von Verena Schmöller

Großkotz gegen Feingeist

Mit Como ganar enemigos kommt ein originell erzählter Krimi aus Argentinien zu uns auf die Leinwände: Er handelt von Lucas, einem kleinen Anwalt und einem kleinen Bruder, der stets im Schatten seines großen Bruders, auch Anwalt, zu stehen scheint. Als ihm über Nacht eine große Summe Geld gestohlen wird, forscht er nach und findet den Weg nicht nur zum Schuft, sondern auch in die Unabhängigkeit.
Lucas Abadi (Martin Slipak) ist ein sympathischer junger Mann: Er ist strebsam, fleißig und der einzige, der sich mit der etwas ungeschickten Sekretärin versteht; er hält den Damen die Tür auf und hilft den Freunden seines Bruders in Rechtsangelegenheiten. Im Vergleich zu seinem Bruder Max (Javier Drolas) – groß, gutaussehend und erfolgreich – ist Lucas immer ein Schritt zurück, aber auch von einem anderen Schlag. Die großen Partys und Exzesse von Max interessieren ihn nicht, er liest lieber Romane und schreibt selbst an einem. Und damit etabliert der Film eine ganz klassische Figurenkonstellation: Großkotz gegen Feingeist – und das innerhalb einer Familie.

Es wird noch komplizierter: Schnell wird deutlich, dass man seiner Familie nicht immer trauen kann und sollte (und das ist leider auch kein großes Aha-Erlebnis am Ende des Films). Lucas lernt in einer Bar die attraktive Bárbara (Inés Palombo) kennen, verabredet sich mit ihr und nimmt sie – u.a. weil sie gerade seinen Lieblingsroman liest – mit zu sich nach Hause. Am nächsten Morgen ist sie zusammen mit dem Geld verschwunden, das er am Tag zuvor für die Anzahlung seiner Wohnung abgehoben hatte. Lucas begibt sich auf die Suche nach ihr und dem mastermind hinter diesem Plan. Denn er spürt sofort: Bárbara kann nicht die alleinige Verbrecherin sein.

Regisseur Gabriel Lichtman erzählt seine Geschichte auf dynamische Art und Weise. Er lässt sie am Tag der Hochzeit von Max und Paula (Eugenia Capizzano) beginnen und erzählt dann in Rückblicken die Ereignisse um Lucas, teilt ein in Kapitel und verwirrt mit schnellem Tempo. Das alles rückt Como ganar enemigos in die Nähe von Nueve reinas (Argentinien 2000) von Fabián Bielinsky, am Ende aber enttäuscht der Film etwas, weil die Auflösung nicht so überraschend ist, die Pointe nicht so gewitzt. Das ist ein wenig schade, aber auch nicht weiter schlimm. Denn letztendlich überzeugt insgesamt der Charme dieser kleinen Krimi-Komödie, die mit kleinen Details und witzigen Dialogen aufwarten kann.

Como ganar enemigos ist Teil der „Cinespañol 5“-Reihe, in der auch die Filme Paco de Lucia — Auf Tour!, Por las plumas und A 60 km/h laufen. Die Filme werden im Original und mit deutschen Untertiteln gezeigt.

Como ganar enemigos - Wie man sich Feinde macht

Mit „Como ganar enemigos“ kommt ein originell erzählter Krimi aus Argentinien zu uns auf die Leinwände: Er handelt von Lucas, einem kleinen Anwalt und einem kleinen Bruder, der stets im Schatten seines großen Bruders, auch Anwalt, zu stehen scheint. Als ihm über Nacht eine große Summe Geld gestohlen wird, forscht er nach und findet den Weg nicht nur zum Schuft, sondern auch in die Unabhängigkeit.
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