Class of Nuke'Em High 3 - Zwei verstrahlte Halunken

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Der Gute, der Böse und der Subhumanoide

Knapp 20 Jahre mussten vergehen, bis der dritte Teil der Class of Nuke ’Em High-Reihe auch in Deutschland aufschlägt. Zeitgleich mit den ersten beiden Teilen – das Original dabei erstmals in HD – präsentiert ‚84 Entertainment jetzt den dritten Film, der passend zur filmischen Qualität mit einer räudigen Synchronisation daherkommt. Die Sprecher sind so begabt wie die Schauspieler, also richtig tromatisch!
Nachdem das mutierte Eichhörnchen Tromaville verheert hat, bringt Rogers subhumanoide Frau Zwillinge zur Welt. Eines der Kinder wird jedoch vom bösen Dr. Slag, PhD, enführt, was Roger gar nicht mitbekommt. Während Adlai von Roger zu einem guten Menschen erzogen wird, entwickelt sich Dick zur menschlichen Kanaille, der die Tromaviller dazu bringt, sich gegen Adlai zu stellen. Adlai gibt jedoch nicht auf. Er will sich reinwaschen und Tromaville vor der Zerstörung bewahren.

Drei Jahre nach dem zweiten Teil entstanden, hält sich dieser Film an dessen Formel. Eine Horrorkomödie ist das nicht mehr. Schon eher gestaltet sich der Film wie eine Parodie auf Troma-Filme, was an sich schon ziemlich pervers ist, wenn man mal ein bisschen länger darüber nachdenkt. Anders als der direkte Vorgänger ist dieser dritte Film ziemlich unkomisch. Wenn die besten Gags im Nachspann zu finden sind und im Grunde nur aus abstrusen Jobbeschreibungen bestehen (auf den „Set Dresser“ folgt der „Cross Dresser“), dann hat man ein echtes Problem. Mangelnde Komik wäre noch verschmerzbar, mit epischen 102 Minuten Laufzeit ist Class of Nuke ’Em High 3 aber viel zu lang und strapaziert die Geduld gewaltig. Dass das Skript eine einzige Katastrophe war und das Material im Schneideraum kaum sinnig zusammenzusetzen war, zeigt sich auch an der behelfsmäßigen Erzählweise. Hauptfigur Adlai Smith hält fast durchgehend einen Monolog und erklärt dem Zuschauer, was gerade zu sehen und wie es innerhalb der Geschichte zu verstehen ist.

Tromatechnisch kann die DVD in Sachen Bonus wieder richtig punkten. Es gibt u.a. Interviews mit den Darstellern Brick Bronsky, Leesa Rowland, Lily Hayes Kaufman, Brett Piper und Robert Prichard. Die haben einen gewissen Informationswert, da Bronsky und Co. interessante und teilweise auch amüsante Anekdoten auf Lager haben. Lloyd Kaufmans FX-Lektion ist jedoch leidlich amüsant. Das Highlight des Bonusmaterials ist aber die knapp sechsminütige Vorschau auf Return to Nuke ’Em High, der schon in den ersten Minuten mehr zu bieten hat als der gesamte dritte Teil. Besonders herrlich: Stan Lee ist der Erzähler und er haut wie gewohnt kräftig auf die Pauke!

Class of Nuke'Em High 3 - Zwei verstrahlte Halunken

Knapp 20 Jahre mussten vergehen, bis der dritte Teil der „Class of Nuke ’Em High“-Reihe auch in Deutschland aufschlägt. Zeitgleich mit den ersten beiden Teilen – das Original dabei erstmals in HD – präsentiert ‚84 Entertainment jetzt den dritten Film, der passend zur filmischen Qualität mit einer räudigen Synchronisation daherkommt. Die Sprecher sind so begabt wie die Schauspieler, also richtig tromatisch!
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