Andrzeij Klamt wuchs selbst in der Nähe dieser vergessenen Region auf und kennt deshalb die Eigentümlichkeiten der Landschaft bestens. Er und Ulrich Rydzewski nähern sich behutsam, fast zärtlich dem eigenen Rhythmus der Natur und der Menschen an und verwenden dabei ruhige, lange Einstellungen, die die Atmosphäre und die Menschen respektvoll und voller Neugier einfangen. Auf diese Weise entstehen Tableaus von nahezu kontemplativer Kraft, eine Reise in das Gedächtnis einer Landschaft, die sonst nur selten in der Wahrnehmung auftaucht. Großartige Landschaftspanoramen wechseln sich ab mit Detailaufnahmen von Gräsern, Bäumen, Steinen. Gegliedert in Episoden, die verschiedene Landstriche der Karpaten vorstellen, entsteht so ein vielstimmiges Panoptikum und eine tiefe Verbeugung vor einer Region und ihren Menschen, irgendwo mitten in Europa. Ukrainische Huzulen, Goralen aus den polnischen Beskiden, rumänische Sinti und galizische Juden erzählen von einem Leben voller Entbehrungen, Brüche und Kontinuitäten, ein einmaliges Dokument

Dabei verzichten die beiden Regisseure vollkommen auf störendes Beiwerk wie Off-Kommentare oder meditative Musik, sondern konzentrieren sich allein auf die Kraft der Bilder und die Geräusche, die die Natur hervorbringt: Regen, Wind, Donner, die eigentümlichen Laute der Tierwelt und das geheimnisvolle Pochen und Pulsieren der Landschaft. Solchermaßen auf sich alleingestellt, entwickelt der Film eine unglaubliche Kraft, die zu einer Entdeckungsreise der stillen Art einlädt. Eine faszinierende Meditation über eine Landschaft, die es zu entdecken gilt.