Cannibals - Welcome to the Jungle

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

In den Tiefen des Urwalds

Wenn sich Schwergewichte wie Produzentin Gale Anne Hurt (Terminator 1 – 3, Aliens, Armageddon) und Regisseur / Drehbuchautor Jonathan Hensleigh (The Punisher, Armageddon, Stirb langsam 3) zusammen tun, dann darf man schon einiges erwarten. Das Cannibals – Welcome to the Jungle nun ein wahrer Low Budget-Film geworden ist, der sicher kaum mehr als das Catering bei Terminator 2 gekostet haben dürfte, verwundert bei der (gemeinsamen) Vergangenheit der Filmemacher doch gewaltig.
Zwei Pärchen — Colby (Callard Harris) und Mandi (Sandy Gardiner) und Mikey (Nick Richey) und Bijou (Veronica Sywak) – machen sich aus Abenteuerlust im Dschungel Neuguineas auf die Suche nach einem, vor Jahrzehnten verschollenen, Milliardärssohn. Je tiefer die vier Freunde in den Dschungel vordringen, desto angespannter wird die Situation. Während nämlich Colby und Mandi die Sache ernst nehmen, verstehen Mikey und Bijou die Reise als großen Spaß, bei dem bis tief in die Nacht gesoffen und gefeiert wird. Als letztere Zwei eines Tages genervt mit dem Floß abhauen, wird es ernst: Am Ufer tauchen bemalte Eingeborene auf und lassen sie von nun an nicht mehr aus den Augen. Und auch Colby und Mandi werden bald die Bekanntschaft mit den örtlichen Menschenfressern machen…

Cannibals – Welcome to the Jungle unterhält über die 80 Minuten Spielzeit äußerst kurzweilig. Werden zu Anfang die Charaktere in der Zivilisation eingeführt, schlägt die Stimmung mit dem Eindringen in die Unwirtlichkeit der rauen Natur langsam um. Ohne Strom und fließend warmes Wasser geht die Menschlichkeit eben sehr schnell flöten. Erfreulich sind vor allem die glaubhaften Darsteller. Hauptmerkmal von Cannibals – Welcome to the Jungle dürfte der Doku-Look sein. Die Protagonisten filmen sich über die volle Distanz scheinbar selbst (inszeniert von Hensleigh und seinem Kameramann John Leonetti) und das erfreulich ruckelfrei. Sprich, man hat aus den Problemen vom Blair Witch Projekt gelernt und arbeitet mit einer erträglichen Wackeltoleranz.

Es gibt auch sonst nur wenige Kritikpunkte an Cannibals – Welcome to the Jungle. OK, das ständig die Kamera läuft, auch in den denkbar gefährlichsten Momenten, muss man einfach als gegeben hinnehmen. Nerven tut nur das ständige „Nimm die Kamera“ oder „Bring die Kamera her, das musst du sehen.“ Auch hätten die wirklich dumm-dämlichen Sätze der Missionare, die den Vieren im Dschungel über den Weg laufen, nicht sein müssen. Ansonsten ist Cannibals – Welcome to the Jungle für Genrefreunde, die nicht nur Guts & Gore wollen (davon gibt es nämlich gar nicht mal so viel zu sehen), wärmstens zu empfehlen.

Cannibals - Welcome to the Jungle

Wenn sich Schwergewichte wie Produzentin Gale Anne Hurt (Terminator 1 – 3, Aliens, Armageddon) und Regisseur / Drehbuchautor Jonathan Hensleigh (The Punisher, Armageddon, Stirb langsam 3) zusammen tun, dann darf man schon einiges erwarten.
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