Buddy (2013)

Eine Filmkritik von Janosch Leuffen

Bully macht Schweiger

Michael Herbig, genannt „Bully“, war mal eine große Nummer. Mit der Comedysendung Die Bayern-Cops startete der Münchener seine Karriere, die ihn 1997 zum Fernsehen brachte. Die Bullyparade wurde Kult, aus den beliebten Winnetouch-Sketchen entwickelte Bully zusammen mit seinen Kumpel Rick Kavanian und Christian Tramitz mit Der Schuh des Manitu einen der erfolgreichsten deutschen Kinofilme überhaupt. Das ist allerdings schon zwölf Jahre her. Herbig ist mittlerweile 45, hat sich von schrillen Kostümen verabschiedet und zieht auch keine Grimassen mehr. Stattdessen fährt er mit Buddy, seiner ersten Regiearbeit seit Wickie und die starken Männer, jetzt die Erfolg versprechende Til-Schweiger-Tour.
Schon 2007 will Bully die Idee zu einer Figur gehabt haben, die nur vom Protagonisten gesehen und gehören werden kann. In diesem Falle ist es der Millionenerbe Eddie (Alexander Fehling), der die „Sprudel Factory“ von seinem verstorbenen Vater vermacht bekommt. Doch als Geschäftsmann taugt Eddie nicht. Er feiert lieber ausgelassene Partys und schleppt reihenweise Frauen ab – bis plötzlich sein Schutzengel Buddy (Bully) in der Schranktür steht. Der will dem neureichen Eddie helfen, das Leben wieder in den Griff zu bekommen. Es gibt nur ein Problem: Buddy ist die Vertretung für einen anderen Engel und hat von seinem Job so gut wie keine Ahnung. Und dann verliebt sich Eddie auch noch in die hübsche Altenpflegerin Lisa (Mina Tander).

Als Werbung für seinen neuen Kinofilm plante Herbig eine ungewöhnliche Promotion-Aktion. Seit Mitte November läuft auf ProSieben die Sitcom Bully macht Buddy, die die (fiktive) Entstehung des Films erzählt. Wenige Tage vor Kinostart endet die Comedyshow und soll somit die Zuschauer bestenfalls direkt aus dem Wohnzimmer in den Kinosaal locken. Da gibt es nur ein paar Probleme: Wirklich lustig ist das nicht, was Bully und Co. momentan im Fernsehen zeigen. Das liegt zum Einen daran, dass die älteren Fans des Comedians keine Parodien mehr zu sehen bekommen. Für die jüngeren Zuschauer, die den früheren Bully gar nicht mehr kennen, dürften die dargebotenen Späße viel zu platt sein. Und leider ist auch der Spielfilm nur selten komisch.

Nämlich eben dann, wenn Buddy beispielsweise verkleidet als Sänger Karel Gott Schlager trällert, um seinen Schützling zu nerven. Von diesen Szenen aber gibt es nicht mal eine Handvoll. Der Rest ist ein uninspirierter Mix aus Fantasy, Komödie und Romanze. Orangegetränkte Bilder, wie sie selbst Schweiger und Schweighöfer, Meister der deutschen RomComs, nicht schmalziger hätten einfangen können, prägen die verkrampft emotionalen Momente. Überzogene Action und lahme Gags, von denen kaum mal einer zündet, vervollständigen die zähe und vorhersehbare Handlung, bei der lediglich die letzte Einstellung überrascht.

Immerhin: Handwerklich kann sich die Produktion sehen lassen. Kameramann Torsten Breuer (Türkisch für Anfänger) liefert ansehnliche Impressionen vom Drehort Hamburg und weiß die Darsteller ins rechte Licht zu rücken. Die machen ihren Job auch durchweg solide. Alexander Fehling (Wir wollten aufs Meer) gefällt als smarter Player, der sich noch selbst finden muss. Mina Tander (V8 – Du willst der Beste sein) spielt das weibliche Pendant. Eine ruhige, alleinerziehende Mutter, deren Sohn das Spiegelbild ihrer Seele ist. Rick Kavanian, Olli Dittrich und Sky du Mont geben sich mit kurzen Cameo-Auftritten die Ehre.

Bullys Versuch, sich neu zu erfinden, ist zumindest vorerst gescheitert. Buddy macht deutlich, dass Herbig seinen Zenit bereits überschritten hat. Vielleicht erweist sich das Weihnachtsfest für diese Schmonzette als geschickt gewählter Zeitraum, um die ein oder andere Familie glücklich zu stimmen. Wer Abahachi und Winnetouch liebte und im Space-Taxi voller Freude aufs (T)Raumschiff Surprise flog, wird das Kino dagegen enttäuscht verlassen und sich sehnlichst in alte Bully-Zeiten zurückbeamen wollen.

Buddy (2013)

Michael Herbig, genannt „Bully“, war mal eine große Nummer. Mit der Comedysendung „Die Bayern-Cops“ startete der Münchener seine Karriere, die ihn 1997 zum Fernsehen brachte. Die „Bullyparade“ wurde Kult, aus den beliebten Winnetouch-Sketchen entwickelte Bully zusammen mit seinen Kumpels Rick Kavanian und Christian Tramitz mit „Der Schuh des Manitu“ einen der erfolgreichsten deutschen Kinofilme überhaupt. Das ist allerdings schon zwölf Jahre her.
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Meinungen

Caroline · 10.02.2014

Herr Leuffen, wer so einen Schwachsinn von sich gibt, muss die Frage ertragen: Sind sie hier der Praktikant? Mit fundierter und seriöser Filmkritik hat das hier nämlich rein gar nix zu tun. Der Film hat uns rundum begeistert. Im Kinosaal gab es am Ende sogar Applaus!

wignanek-hp · 10.01.2014

Die Kritik ist viel zu harsch. Bully ist halt nicht mehr so Slapstick-mäßig drauf, na und? Wer mit falscher Erwartungshaltung ins Kino geht, kann das dem Filmemacher nicht anlasten. Der Film ist lustig und gute Unterhaltung und der Trailer macht keine falschen Hoffnungen. Die Zitate sind sogar war für Leute, die Edward Hopper schätzen oder "Zehn Dinge, die ich an dir hasse" mögen. Die Komik ist leiser, aber nicht schlechter. Und von den berühmten Schweighöfer-Filmen ist der Film weit entfernt und das nicht nur vom Handwerklichen. Bully ist mit seinem Talent noch lange nicht am Ende. Da wird noch einiges kommen. Hoffentlich!

Martin und Alicia · 09.01.2014

Wir fanden den Film richtig, richtig klasse !!!
Diese Filmkritik können wir nicht nachvollziehen !!!

Sophie · 27.12.2013

Ich bin der gleichen Meinung wie Marius - es ist ein etwas anderer Bully, aber auch sehr gut. Ich habe heute den Film gesehen, laut gelacht - wie auch der Rest des Publikums. Viele kleine Gags, die vllcht dem offiziellen Rezensent entgangen sind.
Ich würde den Film jedem empfehlen.

jan · 25.12.2013

janosch leuffen einfach mal schnauze halten ihre film-kritik ist für die tonne

daniel · 25.12.2013

also ich werde auf jeden fall ins kino gehen und mir den neuen bulli film ankucken. und diese film kritik ist bulshit hoch10

Marius · 20.12.2013

Was für eine Bullshit-Kritik.
"Bully Herbig gescheitert, Zenit überschritten?" Er hat mit Buddy tausendmal mehr geleistet, als der Verfasser der obigen Kritik.

Bully probiert aus, erfindet sich neu, riskiert etwas - also genau das Gegenteil eines "gescheiterten" Künstler.