Blood Creek

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Die Zeichen stehen auf Sturm: Regiealtmeister Joel Schumacher (The Lost Boys, Batman Forever, Nummer 23) nimmt sich okkultem Nazihorror an. Wow! Klingt nach großem Spaß. Dann sieht man sich das fertige Produkt an und fragt sich, ob das Ergebnis von einem anderen Regisseur nicht genauso ausgesehen hätte. Blood Creek ist beileibe kein schlechter Film. Die beschränkten Mittel werden gut eingesetzt und ausgereizt. Doch ein maues Bauchgefühl bleibt zurück. Denn offensichtlich hat Schumacher (wie schon bei seinem furchtbar gefloppten Batman-Intermezzo) nicht viel Zeit ins Drehbuch gesteckt. Autor David Kajganich (Invasion) hat sich anscheinend gar keine Mühe gegeben, etwas aus der Idee zu machen. Denn im Grunde ist Blood Creek ein normaler Genrefilm, der bekannte Muster und Techniken verwendet und seine interessante Grundidee kaum nutzt. Eine Story gibt es eigentlich nicht und ob Dominic Purcell als Victor nun im Irak war oder nicht (wie auf dem Backcover berichtet), interessiert überhaupt nicht. Denn Blood Creek ist routinierte Splatter-Action ohne Botschaft. Aber schön konsequent.
Victor Marshall (Dominic Purcell, Prison Break, Blade Trinity) ist seit zwei Jahren verschwunden. Doch eines Tages steht er verwahrlost und verfilzt im Wohnwagen seines Bruders Evan (Henry Cavill, Tristan & Isolde, Die Tudors). Er wurde die ganzen Jahre von einer Familie festgehalten, die ihn gefoltert und gequält habe. Noch in derselben Nacht machen sich die beiden jungen Männer auf, um Rache zu nehmen. Schwer bewaffnet erreichen sie die trostlose Farm und greifen an. Doch schnell wird klar, dass nicht die Familie, die hier lebt, dass eigentliche Übel ist. Unter dem Haus lebt ein, zum Monster gewordener, Nazischerge (Michael Fassbender, Inglourious Basterds). Und der braucht Menschenblut.

Aus der smarten Grundidee gelingt es Schumacher leider kaum etwas originelles herauszukitzeln. Zombiepferde schön und gut, aber mehr wäre wünschenswert gewesen. Auch kann man sich dem Eindruck nicht erwehren, dass Schumacher einfach mal Bock auf so richtig viel Blut und Splatter hatte. Anders ist nicht zu erklären, warum die Story ab dem zweiten Drittel nur noch Showdown ist. Wer sich damit abfindet, wird jedoch seinen Spaß haben! Schön gefilmt, konsequent und brachial wird die Hölle auf Erden losgelassen. Keine Zwischentöne, bloße Gewalt. Zwar sind manche Handlungen der Protagonisten nur schwer nachzuvollziehen, es gibt plot holes in Scheunentorgröße und mancher Spruch ist dann doch zu cool gemeint. Doch im Endeffekt ist Blood Creek ein gut gemachter, nie langweiliger Splatterfilm, der sich absolut ernst nimmt. Ist doch super.

Blood Creek

Die Zeichen stehen auf Sturm: Regiealtmeister Joel Schumacher („The Lost Boys“, „Batman Forever“, „Nummer 23“) nimmt sich okkultem Nazihorror an. Wow! Klingt nach großem Spaß. Dann sieht man sich das fertige Produkt an und fragt sich, ob das Ergebnis von einem anderen Regisseur nicht genauso ausgesehen hätte.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen