Behind Your Eyes

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Vom Regen in die Traufe

Erika und Steven wollen seine Eltern in den Bergen besuchen. Sie möchte unbedingt seine Eltern kennenlernen, er ist weniger begeistert davon. Doch auf dem Weg dorthin werden sie von Mark entführt. Zwei Tage lang quält Mark Steven, während er Erika in Ruhe lässt. Dabei wird immer klarer, dass nichts so ist, wie es scheint.
Und doch ist alles so vorhersehbar, wie es zu erwarten ist. Man muss Behind Your Eyes zugestehen, dass er technisch gut umgesetzt ist, aber das Skript hätte ein bis zwei Polituren vertragen. Denn so clever es dem Autor Daniel Fanaberia (der auch Mark spielt) erscheinen mag, so ziellos ist es auch. Was Fanaberia hier abliefern wollte, sollte offensichtlich Shyamalan-hoch-zwei sein. Noch ein Twist und noch eine Überraschung und noch eine Wendung, bis, einer Zwiebel gleich, alle Schichten abgetragen sind und der Kern der Geschichte zum Vorschein kommt. Allein als Zuschauer ist man der Geschichte immer ein oder zwei Nasenlängen voraus.

Ein Gefühl des Unbehagens erzeugt Behind Your Eyes mit seiner Kamera. Ein Plot-Element ist, dass immer mal wieder das Geschehen gefilmt wird. Nicht aus der Geschichte hervor geht jedoch die Inszenierung, die oftmals auf einen diffusen Blick von außen nach innen setzt. Der Film macht den Zuschauer zum Voyeur, geradeso, als sei er der vierte Protagonist in diesem Thriller. Was eine Verbeugung vor Augen der Angst / Peeping Tom sein könnte, lässt aber letzten Endes dessen Effektivität vermissen. Die subjektive Kamera in Michael Powells Film zwingt den Zuschauer, den Blickwinkel eines Mörders einzunehmen, in Behind Your Eyes ist sie nur sinnbefreite Spielerei, die visuell reizend ist, aber kein Ziel verfolgt, das darüber hinausgehen würde.

Was bleibt, ist ein in Ansätzen interessanter Low-Budget-Thriller, dessen Umsetzung der in ihn gesetzten Ambition nicht gerecht wird.

Behind Your Eyes

Erika und Steven wollen seine Eltern in den Bergen besuchen. Sie möchte unbedingt seine Eltern kennenlernen, er ist weniger begeistert davon. Doch auf dem Weg dorthin werden sie von Mark entführt. Zwei Tage lang quält Mark Steven, während er Erika in Ruhe lässt. Dabei wird immer klarer, dass nichts so ist, wie es scheint.
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