Battle for SkyArk

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein Low-Budget-Regiedebüt mit abenteuerlicher Absicht

Auch wenn einige in einer futuristischen Welt auf sich allein gestellte, ständig um ihr Leben bangende Kinder und Jugendliche ihre ganze Hoffnung auf einen durch eine Prophezeiung angekündigten Helden richten, der Erleichterung und letztlich Erlösung bringen soll, will dieser selbst sich spontan so gar nicht mit dieser Rolle anfreunden. Denn als der dreizehnjährige Rags (Caon Mortenson) von der Weltraumstation SkyArk, die zum recht begrenzten Zufluchtsort von der verendenden Erde avanciert ist und nun in Machtkämpfen erzittert, zurück auf den blauen Planeten geschickt wird, benötigt er erst einmal selbst Hilfe, um sich in dieser desolaten Situation zurechtzufinden: Sein aufständischer Vater wurde von den Schergen des inhumanen Systems kurzerhand ermordet, und Rags mit 13 Schandmalen auf dem Arm markiert auf die lebensfeindliche Erde verbannt, wo die überlebenden jungen Menschen von brutalen Monstern attackiert werden und an die Rettung durch einen Jungen glauben, der ebendiese 13 Male aufweist. Da die Schlagzeile auf der deutschen Blu-ray von Battle of SkyArk jedoch „Jede Welt braucht einen Helden“ lautet, wird sich Rags im Verlauf der Geschichte folglich allmählich zu einem ebensolchen mausern.
Als Science-Fiction-Abenteuer mit überwiegend jungen Protagonisten hat der aus Taiwan stammende und nun in Los Angeles lebende Simon Hung sein Low-Budget-Regiedebüt angelegt. Im Mikrokosmos der Erde als unwirtlichem Ort nach einer angedeuteten apokalyptischen Entwicklung hausen nun ein paar elendige Kreaturen, die im SkyArk-Exil unerwünscht sind, sich in kleinen Gruppen notdürftig organisieren und von blutrünstigen Monstern bedroht werden, denn Lebensmittel sind knapp, die Zeiten hart und die Sitten verroht. Hier begegnet Rags, der seine 13 Male zunächst schamhaft verbirgt, dem robusten Jugendlichen Rusty (Garrett Coffrey), der gerade für viele jüngere Kinder so etwas wie ein Anführer ist, den Teenies Lily (Taylor Coliee) und Birdie (Riley Jane), die ihre eigenen Strategien zur Daseinsbewältigung entwickelt haben, und später auch dem altklugen, ängstlichen Skunk (Luke Davis), als eine Art Spion von der SkyArk. Als ihm deutlich wird, dass es auf der Erde letztlich weder den alltäglichen Kampf gegen die Monster zu gewinnen gibt, noch eine langfristige, einigermaßen erträgliche Lebensperspektive, rafft sich Rags auf, um gemeinsam mit seinen Leidensgenossen die Reise zur SkyArk vorzubereiten.

Es ist nicht nur die sichtbar karge materielle Ausstattung, die Battle for SkyArk zu einem allenfalls in einzelnen Spannungssequenzen gelungenen Abenteuerfilm für ein junges Publikum geraten lässt, für welches er mit seinen recht brutalen und auch gruseligen Komponenten wiederum streckenweise ungeeignet erscheint. Die gesamte Dramaturgie gestaltet sich holprig bis defizitär, die Charaktere lassen eine einfühlsame Prägung vermissen, ihre Interaktionen untereinander bleiben oberflächlich bis spröde und die Dialoge verkommen zu plumpen Plattitüden. Die Grundidee, hier eine bedrohte kleine Gesellschaft abzubilden, die in förderlicher Kooperation gemeinsam Kräfte zum Einzug in eine bessere Welt sammelt, scheitert früh an der vagen Konstruktion der allzu flüchtigen Einzelelemente, deren Verbindung zueinander komplett scheitert und den unerquicklichen Eindruck einer derben Unterschätzung des Zuschauers zurücklässt, bei fehlender kritischer Selbstreflexion des Regisseurs und der Crew. Betrachtet man die Interviews mit den Darstellern unter den Extras der Blu-ray, entsteht zumindest der tröstliche Gedanke, dass die Dreharbeiten weitaus erfreulicher verliefen als das Resultat letztlich ausfällt.

Battle for SkyArk

Auch wenn einige in einer futuristischen Welt auf sich allein gestellte, ständig um ihr Leben bangende Kinder und Jugendliche ihre ganze Hoffnung auf einen durch eine Prophezeiung angekündigten Helden richten, der Erleichterung und letztlich Erlösung bringen soll, will dieser selbst sich spontan so gar nicht mit dieser Rolle anfreunden.
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