Basils Liebe

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein wildes Gefecht der Sentimente

Es sind schicksalshafte Wendungen eingebettet in die ganz großen Gefühle, angesiedelt im England des ausklingenden 19. Jahrhunderts, die in diesem romantischen Drama inszeniert werden. Unnachgiebige Moral, Liebe, Leidenschaft, ätzender Hass, Intrigen, Rache und letztlich Vergebung bilden die Komposition der Geschichte eines jungen Aristokraten, dem die Passion für eine schöne Bürgerliche zum Verhängnis wird.
Der kleine Basil (als Kind: Jackson Leach), ein phantasiebegabter, sensibler Knabe, wächst gemeinsam mit seinem um einiges älteren Bruder Ralph (Crispin Bonham-Carter) und seiner liebevollen, aber schwer kranken Mutter Agnes (Joanna John) unter der Herrschaft seines strengen und von Standesdünkeln besessenen Vaters Frederick (Derek Jacobi) in Wohlstand und sittsamer Erziehung auf. Die Ferien verbringt die Londoner Adelsfamilie auf ihrem Landsitz Windmere, wo Ralph sich eines Tages in die liebreizende Emma (Stephanie Bagshaw), Tochter eines Lehrers, verliebt. Als Emma schwanger wird und die beiden heiraten wollen, verbannt Vater Frederick kurzerhand den Sohn auf das fernste, unwirtlichste seiner Güter – ein schmerzlicher Verlust für Basil, zu dem sich bald darauf ein weiterer gesellt, denn seine Mutter verstirbt. Nun ist der Junge der Härte seines Vaters ungebremst ausgeliefert, und seine einzige Gefährtin ist das Mädchen Clara (Georgiana Johnson), eine aristokratische Waise, die als Tochter im Haushalt der Familie aufgenommen wird.

Als junger Mann studiert Basil (Jared Leto) in Oxford und hat sich zu einem ernsthaften, elend-einsamen Einzelgänger entwickelt, ganz im Sinne der Erziehung seines Vaters. Bei einem Aufenthalt auf Windmere rettet ihn der geheimnisvolle John Mannion (Christian Slater) aus einer Notsituation und wird für Basil rasch zu einem Freund und Vertrauten. Über ihn lernt er die anziehende Julia (Claire Forlani), eine Kaufmannstochter, kennen, der er vom ersten Blick an mit Leib und Seele verfällt, und es ist John, der die heimliche Turtelei für ihn arrangiert. Obwohl Julia unumwunden berechnend orientiert ist und trotz ihrer Liebschaft Basil gegenüber kühl bleibt, besteht dieser darauf, sie heimlich zu heiraten. Als er kurze Zeit später bemerkt, dass Julia und John ihn miteinander betrügen und seine Frau das Kind seines Freundes erwartet, verprügelt er diesen so heftig, dass er fortan entsetztlich entstellt ist und verlässt seine Angetraute. Die anschließende Beichte bei seinem Vater findet keine Gnade, und Basil, der das Gut Windmere an Julia verschenkt hat, wird mittellos des Hauses verwiesen.

Von nun an ist der Aristokrat gezwungen, sich als Arbeiter zu verdingen, und die anfängliche Verzweiflung weicht einer ungewohnten Eigenständigkeit, die ihm die Kraft verleiht, sein Schicksal selbst in die Hand zu nehmen. Er begibt sich auf die Suche nach seinem Bruder Ralph, der inzwischen ein glückliches Landleben führt, und findet bei ihm Trost und Halt. Als er schließlich dem vermissten John Mannion erneut begegnet und dieser ihm einen Brief zusteckt, der die mysteriöse Verbindung zwischen ihnen aufdeckt, sucht er die hochschwangere Julia auf, die sich gerade anschickt, auf Windmere ihr Kind zu gebären. Basil kümmert sich um sie und hilft dem Baby auf die Welt, doch Julia überlebt die Geburt nicht. Zudem taucht unvermittelt Mannion auf, und es entbrennt ein hasserfüllter Kampf der beiden Männer auf Leben und Tod …

Trotz des intensiven Spiels der Darsteller, einiger ambivalenter, berührender Momente mit Ansätzen von Tiefgang und angedeuteter Gesellschaftskritik bleibt Basils Liebe / Basil eine leichte Schmonzette mit schlichter Eingängigkeit, die allerdings sehr hübsch anzuschauen ist. Und dazu gehört selbstverständlich ein harmonisierendes Ende, das sich die übrig gebliebenen Protagonisten ebenso wie die Zuschauer nach all der Tragik redlich verdient haben.

Basils Liebe

Es sind schicksalshafte Wendungen eingebettet in die ganz großen Gefühle, angesiedelt im England des ausklingenden 19. Jahrhunderts, die in diesem romantischen Drama inszeniert werden.
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