Bad Ass

Eine Filmkritik von Renatus Töpke

Danny Trejo, Action-Ikone und Kultfigur aus diversen Robert Rodriguez-Filmen wie Desperado und Machete, versucht sich in diesem B-Film-Vehikel als rüstiger Rentner mit dem Herz am rechten Fleck und ordentlich Dampf in den mächtigen Fäusten.
Natürlich darf auch in Bad Ass keine schauspielerische Großleistung vom ehemaligen Knastbruder Trejo erwartet werden und auch Drehbuch und Regie sind mehr als holprig. Der ganze Film wirkt immer wieder wie eine Aneinanderreihung von Klischees und unfreiwillig komischen Momenten, die ihn wie eine Persiflage auf Clint Eastwoods Rentnerballade Gran Torino oder den bitteren Harry Brown wirken lassen. Grund für die Missstände ist in erster Linie Regisseur und Drehbuchautor Craig Moss, der bereits mit den schlimmen Spoofs The Super-Bad-Movie und 41 Jahre und Jungfrau gezeigt hat, dass er eigentlich nicht viel auf der Pfanne hat. Man muss Bad Ass jedoch zu Gute halten, dass er als B-Movie funktioniert und ein paar schöne Ideen und einen äußerst coolen Titeltrack hat.

Der Vietnamkrieg hat Frank Vega (Danny Trejo) nicht nur um seine große Liebe, sondern auch um eine ordentliche Zukunft gebracht. Frank findet keinen guten Job und verdingt sich die nächsten 40 Jahre als Würstchenverkäufer, der immer ein Lächeln für seine Kunden übrig hat. Doch auch hier ist bald nichts mehr zu holen und mehr und mehr driftet Frank ab. Als er in einem Bus zwei Schläger aufmischt und dieser Vorfall via youtube in der ganzen Welt publik wird, ist Frank ein gefeierter Lokalheld. Als sein bester Freund wegen eines USB-Sticks von Gangstern umgebracht wird, stellt Frank eigene Ermittlungen an. Er geht zum noch abgesperrten Tatort, findet eine Patronenhülse und eine Goldkette, die herumliegen. Die Polizei scheint hier wahrlich keinen Finger krumm zu machen. Und die zuständigen Ermittler spielen in ihrem Büro auch noch Papierkorb-Basketball! Klar, das Frank von nun an auf eigene Faust handelt und zum gnadenlosen Racheengel wird.

Schade ist, dass in Bad Ass mehr drin gesteckt hätte, als es der fertige Film zeigt. Alles ist einfach extrem plakativ. Die Szenen, in denen der auch im wahren Leben schwersttätowierte Trejo in Armeeparka, mit Rauschebart und Gürteltasche durch die Straßen stapft und das Gesetz in die eigenen Pranken nimmt, sind absolut sehenswert und liefern genau das, was seine Fans sehen wollen. Dem gegenüber stehen leider einige unfreiwillg komische und Fremdschämattacken auslösende Momente. Etwa die völlig unglaubwürdigen und (von allen Beteiligten) mies gespielten Szenen, in denen sich Frank (ca. 60 Jahre jung) mit der hübschen Nachbarin (etwa 25 – 30) und ihrem Sohn anfreundet und die junge Mutter auch gleich noch mit seinem – wir nennen es jetzt einfach mal — unbeholfenen Charme klar macht. Auch ist der arg gewollte Grindhouse-Style gerade bei den Action-Szenen auf Dauer zu plakativ.

Bad Ass gibt seinen Fans (aber auch nur denen), was sie erwarten und Danny Trejos robuster Charme rettet den Film aus dem Einheitsbrei der üblichen direct-to-video Produktionen.

Bad Ass

Danny Trejo, Action-Ikone und Kultfigur aus diversen Robert Rodriguez-Filmen wie „Desperado“ und „Machete“, versucht sich in diesem B-Film-Vehikel als rüstiger Rentner mit dem Herz am rechten Fleck und ordentlich Dampf in den mächtigen Fäusten.
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