Auf dem Highway ist die Hölle los

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Wer bremst, verliert

Hal Needhams Film basiert auf dem realen Cannonball Run, der in den 1970er Jahren fünfmal abgehalten wurde. Am letzten Rennen im Jahr 1978 nahmen auch Hal Needham und Brock Yates teil – in dem auffrisierten Krankenwagen, der auch in Auf dem Highway ist die Hölle los zu sehen ist.
Der Cannonball Run ist ein 3000-Meilen-Rennen von der Ostküste bis nach Kalifornien – und es ist ganz und gar illegal. Aufgrund der ausgelobten Gewinnprämie nehmen zahlreiche exzentrische Fahrer an dem Rennen teil: ein Roger-Moore-Doppelgänger, zwei falsche Pfaffen, ein irres Japaner-Duo und ein paar Fahrer, die mit dem Krankenwagen der Polizei entgehen wollen. Und das sind nur ein paar der Rennfahrer, die aufs Gas drücken.

Auf dem Highway ist die Hölle los ist der Höhepunkt einer Art Film, wie sie in den späten 1970er Jahren populär wurde: Road-Movies mit viel Humor. Burt Reynolds war als ausgekochtes Schlitzohr richtig reich geworden und erhielt für seine drei Wochen Arbeit an diesen Film die damalige Rekordgage von fünf Millionen US-Dollar. In diesem irren Rennen quer durch die USA ist er längst nicht der einzige Star. Das Aufgebot an namhaften Mimen (Dean Martin, Sammy Davis Jr., Roger Moore, Farrah Fawcett, Jackie Chan u.a.) ist mit ein Grund, warum der Film auch heute noch rockt.

Ursprünglich als ernsthafter Actionfilm geplant, wurde aus Hal Needhams Erfolgsfilm eine wilde Verfolgungsjagd quer durch die USA, die nicht von ungefähr an Eine total, total verrückte Welt erinnert. Das Ganze ist natürlich eine Nummernrevue, kann aber auch mehr als drei Jahrzehnte nach seiner Entstehung noch vergnüglich unterhalten. Mit am amüsantesten ist Roger Moore, der einen Mann spielt, der sich für Roger Moore hält. Die Folge sind zahlreiche James-Bond-Gags, die angeblich dazu führten, dass Bond-Produzent Cubby Broccoli Moore vertraglich zwang, sich während seiner aktiven Bond-Zeit nicht noch einmal über die Agentenrolle lustig zu machen.

Zwei Sequels wurden produziert, die direkte Fortsetzung, in der vor und hinter der Kamera fast dasselbe Team versammelt ist, ist dabei wenig mehr als ein Remake. Das Original gibt es nun erstmals auf Blu-ray. In HD sieht der Film unverschämt gut aus. So sehr, dass man sich fragt, wieso es noch kein Remake mit einer Legion heutiger Stars gibt…

Auf dem Highway ist die Hölle los

Hal Needhams Film basiert auf dem realen Cannonball Run, der in den 1970er Jahren fünfmal abgehalten wurde. Am letzten Rennen im Jahr 1978 nahmen auch Hal Needham und Brock Yates teil – in dem auffrisierten Krankenwagen, der auch in „Auf dem Highway ist die Hölle los“ zu sehen ist.
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