Art School Confidential

Eine Filmkritik von Jean Lüdeke

Kunstkomödienkrimi

Die deutsche Übersetzung des Titels Art School Confidential lautet „Vertraulicher Kunsthochschulenbericht“. Der Film des amerikanischen Regisseurs Terry Zwigoff aus dem Jahr 2005, basiert auf dem gleichnamigen Comic von Daniel Clowes. Nach Ghost World markierte Art School Confidential die zweite Zusammenarbeit des Comic-Autoren Daniel Clowes mit Zwigoff.
Eine College-Komödie par excellence, in der die konträrsten Charaktere auflaufen: Der Streber, der Intellektuelle, der Schönling, der Versager, der Neider, die Nymphomanin, die Manisch-Depressive, die Kindliche und natürlich der Outsider mit seiner Holden. Mit diesen Figuren steht die Grundhandlung auf festem Sockel, um daraus eine Liebesgeschichte mit Hindernissen, Witz und auch einer gehörige Prise melancholischer Anwandlungen zu stricken.

Der junge Jerome Platz (Max Minghella) wird in die renommierte Kunsthochschule Strathmore Institute in New York City aufgenommen. Der ehrgeizige junge Student hat sich vorgenommen, wie sein Held Picasso der größte Künstler der Welt zu werden. Leider finden Jeromes ästhetische, künstlerische Portraits wenig Anklang in der lockeren Atmosphäre der Kunstschule. Während er überdies um die Aufmerksamkeit seiner Mitstudentin Audrey Baumgarten (Sophia Myles) kämpft, muss er sich mit der erbitterten Konkurrenz und den Eitelkeiten des Kunstbetriebs auseinandersetzen. Zu allem Überfluss terrorisiert ein Serienmörder, der so genannte „Würger von Strathmore“ den sonst so friedlichen Campus…

Regisseur Terry Zwigoff hat in seinem Mix aus Drama, Komödie und Krimi kein derbes Werk à la American Pie gezaubert, sondern reichert seine College-Ballade mit ironisch distanzierten Exkursen über Kunst schlechthin an. Tatsache ist: Von hundert Kunstschülern verdient statistisch gesehen genau einer später seine Brötchen als Künstler, weshalb die Brechung durchaus berechtigt erscheint. Filmemacher Zwigoff setzt, wie schon im Falle des thematisch verwandten Ghost World, den Comic von Daniel Clowes in bewegte Bilder um, aus denen neben Hauptdarsteller Max Minghella, Anjelica Huston und John Malkovich als Pauker hervorstechen. Das Resultat dieser sicherlich nicht ganz unautobiografischen Story ist eine systematische Demontage des Kunstbetriebes, die fesselt und zugleich amüsiert.

Art School Confidential

Die deutsche Übersetzung des Titels Art School Confidential lautet „Vertraulicher Kunsthochschulenbericht“.
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