Appaloosa

Zwei Revolverhelden werden angeheuert, um eine Kleinstadt im Wilden Westen zu retten, die von der Bande eines mächtigen Rancher bedroht wird. Doch die Freundschaft der zwei Männer wird durch eine Frau auf die Prüfung gestellt.
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Meinungen

Martin Zopick · 12.09.2023

Ed Harris, den wir aus vielen tollen Rollen kennen, steht hier mal vor und hinter der Kamera. Er hat nach der Romanvorlage alles zusammengetragen, was die Atmo eines Neowesterns ausmacht: Saloon, Schießerei, Verfolgungsritte etc. Und doch ist dieser Film anders. Er spielt mit den genreüblichen Elementen und variiert sie.
Auffallend das westernuntypische Frauenbild. Ally (Renée Zellweger) gerät zwischen zwei Vertreter echter Männerfreundschaft. Offiziell gehört sie zwar zu Cole (Ed Harris), aber eigentlich fühlt sie sich mehr zu Hitch (Viggo Mortensen) hingezogen. Der gibt in diesem Dreieck den treuen Hagen. Das Problem wird – man traut seinen Ohren kaum – unter den dreien ausdiskutiert. Das wird dann noch von Ally getoppt, als sie sich mit dem Bösewicht (Jeremy Irons) einlässt. Bei ihrer Entführung packt sie wohl das ‘Stockholm-Syndrom‘. Alles äußerst ungewöhnlich. Cole wahrt die Kontenance, Ally sitzt weiterhin an seinem Tisch. Sie liebt halt immer den ‘Leithengst‘, sagt sie. Dabei hat er es doch eigentlich eher mit ‘Huren und Squaws‘. Coles Antwort ‘Sie ist weder noch!‘ Für einen Western sind die Dialoge recht treffsicher und bisweilen philosophisch angehoben. Auch wenn Cole häufiger Formulierungsschwierigkeiten hat. Das Ende ist der obligatorische Ritt in den Sonnenuntergang, und Cole bleibt da, wo er schon die Vorhänge ausgesucht hat. Manche Erwartungen werden enttäuscht, dafür vielleicht ungeahnte erfüllt.