Alles in Butter

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Unter der buttrigen Oberfläche: eine Satire

Bob Pickler (Ty Burrell) ist der größte Butterschnitzer Iowas, will aber am nächsten Wettbewerb nicht mehr teilnehmen, weswegen seine Frau Laura (Jennifer Garner) den Staffelstab übernimmt. Sie rechnet sich auch große Chancen aus zu gewinnen, aber da ist noch die kleine Destiny, die sich ebenfalls für den Wettbewerb einschreibt und ein außergewöhnliches Talent offenbart.
Und das ist nur der rote Faden des Films, im weiteren Verlauf geht es um die familiären Probleme von Bob und Laura, die Zusammenstöße mit einer von Olivia Wilde gespielten Prostituierten, die noch Geld von Bob bekommt, und Destinys Leben bei ihren neuen Adoptiveltern, dargestellt von Rob Corddry und Alicia Silverstone. Alles in Butter fährt ein exzellentes Ensemble auf, zu dem auch Ashley Greene und Hugh Jackman gehören. Letzterer hat aber als Autoverkäufer Boyd Bolton nicht allzu viel zu tun. Seine Präsenz bereichert diese hintersinnige Komödie aber durchaus.

Alles in Butter ist ein warmherziger Film, der den Anschein erweckt, ganz normale Unterhaltung für die ganze Familie zu sein. Aber das Skript ist deutlich subversiver als es auf den ersten Blick den Anschein hat. Was Regisseur Jim Field Smith hier bietet, ist eine schwarzhumorige Komödie, die weniger auf betont witzige Szenen setzt, sondern mit einer Eigentümlichkeit punktet, die den ganzen Film durchzieht. Er lebt von seiner Übertreibung, sowohl bei der Zeichnung der Figuren als auch der im Endeffekt abstrusen Geschichte eines Butterschnitzwettbewerbs. Aber nicht nur das, der Film hat – und damit überrascht er wirklich – eine politische Bissigkeit, die man hier nicht vermutet hätte. Er gebärdet sich als politische Satire, wenn man den Hauptkonflikt auf zwei Antipoden herunterdampft: Auf der einen Seite eine gottesfürchtige, latent rassistische Republikanerin, auf der anderen Seite eine junge Afroamerikanerin, die sich der Macht der Worte nur zu gut bewusst ist.

Das bereichert Alles in Butter, der ansonsten durchaus ein paar Probleme hat. In der Figurenentwicklung ist der Film nicht immer konsequent. So sinnig es für Bob erscheint, sich auf einen One-Night-Stand einzulassen, so uncharakteristisch erscheint es für Laura, mit einer alten Flamme zu schlafen. Es wäre nachvollziehbar, wäre dies ein Racheakt gegenüber ihrem Mann, aber tatsächlich will sie ihren ehemaligen Freund nur dazu bringen, ihr gegen Destiny zu helfen, als der Wettbewerb verloren scheint. Ähnlich in der Luft hängen gelassen wird Ashley Greenes Figur, die Tochter der Picklers, die ihre Eltern verabscheut, aber das ist ein Plotelement, das im Nirgendwo entschwindet, ebenso wie ihre Experimentalphase mit der Prostituierten Brooke. Brooke wiederum ist auch eine Figur, die in dieser Geschichte nur peripher vorkommt und kaum Existenzberechtigung hat. Aber: Olivia Wilde geht in die Vollen und sorgt für die meisten Lacher.

Alles in Butter ist keine Perle, aber auch weit davon entfernt, auf dem DVD-Friedhof beerdigt zu werden. Was bleibt, ist eine nicht durchgehend überzeugende, aber mit seiner politischen Komponente wohlgefällige Komödie, die nur am Ende den Pfad der Geschmackssicherheit vollends verlässt. Der letzte Moment mit Laura und Destiny ist sehr schmalzig, aber das passt zum Butter-Thema des Films …



Alles in Butter

Bob Pickler (Ty Burrell) ist der größte Butterschnitzer Iowas, will aber am nächsten Wettbewerb nicht mehr teilnehmen, weswegen seine Frau Laura (Jennifer Garner) den Staffelstab übernimmt. Sie rechnet sich auch große Chancen aus zu gewinnen, aber da ist noch die kleine Destiny, die sich ebenfalls für den Wettbewerb einschreibt und ein außergewöhnliches Talent offenbart.
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