All the Boys Love Mandy Lane

Eye Candy

Der Hype des letzten Jahres hat es nun also endlich auch in die hiesigen Videotheken geschafft. All The Boys Love Mandy Lane war dank cleverem Marketing, Vorschusslorbeeren und einem tollen Look (man sehe sich nur das phantastische 70er Jahre Plakatmotiv an) in aller (Fan-) Munde. So war dann auch die Erwartungshaltung des Rezensenten nicht gerade klein. Was soll man sagen: Don’t believe the hype…
Mandy Lane (Amber Heard) ist der feuchte Wachtraum ihrer High School. Die Jungs wollen nur sie, die Mädchen so sein, wie sie. Oder zumindest ihre Freundin sein. Doch Mandy Lane ist unerreichbar und nur Kumpel Emmet (Michael Welch) bekommt nicht ihre süße, kalte Schulter gezeigt. Als eines Tages der draufgängerische Verehrer Dylan (Adam Powell) (liebes-) trunken vom Dach in den Pool springt, um Mandy zu beeindrucken, landet leider nicht der ganze Dylan im kühlen Nass. Der Kopf bleibt, nun ja, über Wasser… Da Emmet den Burschen zu dem Sprung angestiftet hat, ist er auch schlagartig seine beste – und einzige – Freundin los. Neun Monate später: Mandy versucht es doch einmal mit „Anschluss finden“ und fährt mit einer Clique auf die Ranch von Red (Aaron Himelstein), um dort zu feiern. Während die Jungs ganz unverhohlen Mandy zum Sex drängen wollen, wird schnell klar, dass man auf dem abgelegenen Stück Land nicht allein ist. Während alle voll auf Alk und Drogen sind, scheint einzig Farmarbeiter Garth (Anson Mount) den Überblick zu haben…

Hauptproblem bei All The Boys Love Mandy Lane ist die Tatsache, dass der Film sich mit Pseudocoolness an die junge Zielgruppe anbiedert und nie so richtig in Gang kommt. Mag das für manche Kritiker total innovativ sein, in Wahrheit ist es nur enervierend. Zudem ist großes Fremdschämen angesagt, wenn es ständig und immerzu bei den notgeilen Teens um Sex und plakatives Kiffen geht. Es ist irgendwann peinlich, wenn Regisseur Jonathan Levine Dekolletés, koksende Teenager und rumgereichte Joints in Zeitlupe und Großaufnahen zeigt. Will da jemand auf Teufel komm raus provozieren? Auch gibt es zahlreiche Logiklöcher, die dem sowieso schon angeschlagenen Film nicht zum Vorteil gereichen. Und natürlich treffen die Flüchtigen immer, auch auf dem abgelegensten Feld, auf die Opfer der Nacht davor. Aber he, es ist ja auch ein Genrefilm.

Positives gibt es aber auch zu vermelden und das ist unübersehbar der Look. Kameramand Darren Genet (Dirty Mary) empfiehlt sich mit seinem ausgeblichenen 70er Jahre Style für größeres und wird hoffentlich noch manchen Film veredeln. Auch können die Darsteller zum Großteil überzeugen, wobei natürlich das Hauptaugenmerkt auf Eye Candy Amber Heard fällt. Auch der Rest des Cast ist eher unbekannt und spielt seine (bewußt?) klischeehaft angelegten Rollen routiniert. Was die Gewalt in All The Boys Love Mandy Lane angeht, ist diese nicht unoriginell und wird nur selten zum Selbstzweck. Schrotflinte, Messer… Alles da, gerne auch leicht abgewandelt. Das eine Flinte zum Beispiel auch zu mehr taugt, außer zum schießen und schlagen, muss ein Opfer sehr schmerzhaft am eigenen Leib erfahren.

Genrefans können im Grunde zugreifen. Sie werden routinierte Kost geboten bekommen, jedoch (trotz nettem Schlußtwist) nichts Neues. Nette Samstagabendunterhaltung — das ist doch auch was.

All the Boys Love Mandy Lane

Alle Jungs lieben die hübsche Mandy. Doch während einer Fete auf einer abgelegenen Ranch, beginnt sich die Reihe ihrer Verehrer auf mysteriöse Weise zu lichten.

  • Trailer
  • Bilder

Meinungen