A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger

Eine Filmkritik von Peter Osteried

Rückkehr einer Legende

Tsui Harks Original war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre einer der Wegbereiter, die das Hong-Kong-Kino neu erfanden und es für ein internationales Publikum interessant machten. Nun gibt es mit A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger einen neuen Film. Nicht mehr von Hark, nicht mehr von solch poetischer Schönheit, aber zumindest mehr als nur ein schnell heruntergekurbeltes Remake.
Der Beamte Ning Choi-san kommt in ein Dorf am Fuße des schwarzen Bergs. Dort gibt es schon lange kein Wasser mehr, aber er erklärt sich bereit, auf dem Berg eine Quelle zu finden. Mit Hilfe einiger Zwangsarbeiter – allesamt verurteilte Mörder – erklimmt er den Berg und findet einen Tempel, in dem verführerische Schlangendämonen seine Begleiter verschlingen. Doch Ning wird gerettet, da sich die Dämonin Nie Xiaoqian in ihn verliebt. Doch kann es für Mensch und Dämon jemals ein Happyend geben?

Positiv stimmt, dass sich dieses neue chinesische Geistermärchen abgesehen von der Grundsituation der unmöglichen Liebe eines Menschen und eines Dämons weitestgehend von Harks 1987er Film unterscheidet. Weniger schön ist hingegen, dass die ersten Minuten ausgesprochen wirr gestaltet sind. Hier hält sich das Werk mit Exposition auf, die man auch deutlich homogener in den Verlauf der Geschichte hätte integrieren können. In der vorliegenden Form ist der Anfang jedoch schon ein Stolperstein, der überwunden werden muss, wenn man in das Fantasy-Märchen eintauchen will.

Dass sich die Effekttechnik in den vergangenen 25 Jahren verändert hat, führt A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger sehr eindringlich vor Augen. Regisseur Wilson Yip verlässt sich etwas zu sehr auf seine Schauwerte, wartet gleich mit einer Vielzahl herumfliegender Dämonen auf und lässt diese gegen einen Dämonenkrieger kämpfen, der an Van Helsing in der Hugh-Jackman-Variante erinnert. Einerseits, weil die fliegenden Frauen den Vampirbräuten aus Van Helsing recht ähnlich sind, andererseits, weil der Dämonenkrieger nicht nur eine mit Gimmicks angereicherte Armbrust, sondern gleich zwei hat.

Zwar sieht Yips Film in jedem Moment prächtig aus, die geradezu simple Schönheit, aber auch Erotik des Originals kann er jedoch nicht replizieren. Es mag auch daran liegen, dass Dämonin-Darstellerin Yifei Liu kein ebenbürtiger Ersatz für Joey Wang ist, auch wenn sie sich redlich müht. Die Actionsequenzen mit Effektfeuerwerk und Wire-Brimborium unterhalten auf oberflächliche Art und Weise, mit am Schönsten sind aber sicherlich die Romeo-und-Julia-Momente zwischen den beiden Protagonisten. Eben diese bleiben im Story-Verlauf aber etwas zu sehr auf der Strecke und erinnern daran, dass Hark vor 25 Jahren mit sehr viel mehr Emotionalität aufwarten konnte.

A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger ist ein optisch ansprechender, durchaus unterhaltsamer Film, den es nicht nur in flacher Form, sondern auf Blu-ray auch in 3-D-Präsentation gibt. Allein, das Zeug zum Klassiker hat er einfach nicht.

A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger

Tsui Harks Original war in der zweiten Hälfte der 80er Jahre einer der Wegbereiter, die das Hong-Kong-Kino neu erfanden und es für ein internationales Publikum interessant machten. Nun gibt es mit „A Chinese Ghost Story – Die Dämonenkrieger“ einen neuen Film. Nicht mehr von Hark, nicht mehr von solch poetischer Schönheit, aber zumindest mehr als nur ein schnell heruntergekurbeltes Remake.
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