World War Z (2013)

Eine Filmkritik von Beatrice Behn

Der Vergnügungspark unter den Zombiefilmen

Irgendwie war da von Anfang an der Wurm drin. Brad Pitts Lieblingsprojekt World War Z brauchte ganze sechs Jahre, um endlich in die Kinos zu kommen. Dabei sah alles ganz gut aus. Doch dann gab es Ärger mit dem Drehbuch. Ein zweiter Autor musste her, der jedoch schaffte die Neuauflage nicht, so dass ein Dritter – Drew Goddard (Lost, Cabin in the Woods) das Ganze nochmals aufarbeiten musste. Dann wurde gedreht und nachgedreht und ein bisschen durchgedreht und fertig ist ein Film, der schon vor der ersten Aufführung einen Arm und ein Bein verloren hat und damit dazu verdammt ist, niemals durch Brillanz und Kohärenz überzeugen zu können. Oder anders gesagt, genial konnte er nicht werden – aber „gut“ wäre wohl noch drin gewesen.

Doch World War Z ist kein guter Film; er ist aber auch kein schlechter. Was für eine Aussage für eine Filmrezension, oder? Wie soll man da jetzt wissen, ob man Geld ausgeben soll oder nicht. Die Antwort ist: 1) Wenn der Film in einer 2D-Version laufen sollte, guckt lieber die und spart euch das Geld. Die Effekte sind den Aufpreis absolut nicht wert. 2) Wenn ihr todernste Zombiefilmliebhaber seid, die in jedem Film nach Kohärenz und Plausibilität fahnden und ein Drama erwarten, welches eine Hauptfigur hat, die sich innerhalb des apokalyptischen Szenarios weiterentwickelt, dann schaut den Film nicht. Solltet ihr aber einfach einen Filmabend mit einem Film haben wollen, der vorne und hinten nicht so recht stimmen will aber doch die Spannung aufrecht erhält und an vielen Stellen Spaß macht, weil er die üblichen Genrekonventionen so platt nachahmt, dass man schon wieder lachen muss, dann Hallelujah! — hier ist euer Film.

Der Film hinkt ganz schön, wenn es um die Geschichte an sich geht. Einerseits kommt Brad Pitt nie über sein Starimage hinweg und vermag glaubwürdig einen Vater und Soldaten inmitten einer Apokalypse zu mimen, andererseits ist seine Familie, die als der Grund Nummer eins seines Handelns propagiert wird nur so kurz und dann noch total von Klischeepampe bedeckt zu sehen, dass man den Rest der Handlung nicht so wirklich ernst nehmen kann. Auch die Zombies sind ein wenig lahm. Hier ist also nicht viel zu holen, doch World War Z hat – zumindest was den Unterhaltungsfaktor angeht – einen großen Vorteil. Die Geschwindigkeit, die der Film vorlegt, ist schon enorm und reißt einen mit. Ab der ersten Actionsequenz gibt es nur wenige und sehr gut platzierte Momente des Durchatmens, die dann wiederum von noch mehr Action abgelöst werden. Für Herzkranke ist das nichts. Alle anderen dürften hier aber richtig Spaß haben. So lässt sich der Film letztendlich mit einem Vergnügungspark vergleichen. Tiefgründiges und wohl Durchdachtes ist nicht vorhanden, aber es blinkt, knallt, pufft und fährt einen in einem Affentempo durch Raum und Zeit.

Also entweder nicht mitfahren oder anschnallen und festhalten (und keine Bockwurst vorher essen!)
 

World War Z (2013)

Irgendwie war da von Anfang an der Wurm drin. Brad Pitts Lieblingsprojekt „World War Z“ brauchte ganze sechs Jahre, um endlich in die Kinos zu kommen. Dabei sah alles ganz gut aus. Doch dann gab es Ärger mit dem Drehbuch.

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