Wie schreibt man Liebe? (2014)

Eine Filmkritik von Bianka Piringer

Hugh Grant, charmant

Die Oscar-Dankesrede von Drehbuchautor Keith Michaels (Hugh Grant) liegt nun schon 15 Jahre zurück. Auf den einen großen Kinohit folgten ein paar Flops und die Scheidung. Seine Drehbuchideen sind bei den Studios beliebt wie Sauerbier. Als ihm auch noch der Strom abgedreht wird, ergreift Keith schnell den rettenden Strohhalm, den ihm seine Agentin (Caroline Aaron) hinhält: Er darf als Gastdozent an der Provinzuniversität von Binghamton, New York, ein Drehbuchseminar halten. So weit weg vom Glamour Hollywoods tröstet Keith lediglich das Renommee, das er bei den jungen Studentinnen genießt. Noch vor dem ersten Seminartag geht er mit Karen (Bella Heathcote) ins Bett. Er hat keineswegs vor, seinen Lehrauftrag ernst zu nehmen, sondern will lediglich das Beste aus diesem Exil auf Zeit herausholen.

Zum vierten Mal arbeitet Regisseur und Drehbuchautor Marc Lawrence mit den Schauspieler Hugh Grant zusammen. Der britische Charmeur – wie sein Darsteller stammt auch Keith aus England – und die Frauen: Diese Never Ending Lovestory wird in drei verschiedenen Varianten durchgespielt. Karen entpuppt sich als zweischneidiges Vergnügen, denn Keith möchte wegen ihr nicht den neuen Job aufs Spiel setzen. Nun liegt es an ihm, zu demonstrieren, wie sich ein Gentleman ganz undramatisch aus der Affäre zieht. Die Studentin und zweifache Mutter Holly Carpenter (Marisa Tomei) ist eine dieser taffen, aufstrebenden Frauen, die zu Keiths Leidwesen gerade in jedem Hollywooddrehbuch vorkommen müssen. Indem sie den allürenhaften, passiven Keith herausfordert, verdreht sie ihm gleichzeitig den Kopf. Mit der strengen Professorin Mary Weldon (Allison Janney), der als Chefin der Ethikkommission kein Fauxpas auf dem Campus entgeht, gerät Keith schon beim ersten Treffen aneinander. Als die Spezialistin für Jane-Austen-Romane von „female empowerment“ spricht, findet Keith das altbacken und verursacht mit einer sexistischen Bemerkung einen Eklat.

Die Komödie spöttelt zwar mit Keith darüber, wie sich der Zeitgeist in Form von Klischees – taffe Mädchen — in den Hollywoodproduktionen einnistet, ist aber selbst nicht frei davon. Das Thema Elternschaft darf als beliebter Dauerbrenner nicht fehlen: Holly ist eine gute Mutter, der Fakultätschef Harold Lerner (J. K. Simmons) vergöttert seine vier Töchter, und Keith war einmal ein vorbildlicher Vater, bevor er seinen Sohn nach der Scheidung aus den Augen verlor. Quasi als Ersatz mausert er sich zum fürsorglichen Mentor seiner Studenten. Der Film verteilt seine Reize ganz geschickt auf verschiedene Themen, anstatt seinen Star auf die Rolle des Frauenschwarms zu beschränken. Grant bringt mit seiner charmanten Ironie, dieser typischen belustigten Distanziertheit, Schwung in die Komödie. Kaum ein Wortwechsel ist frei von trockenem Humor.

Aber Grant kann auch ernst: In einer seiner stärksten Szenen spricht Keith seinem Sohn die Nachricht auf die Mailbox, dass er ihn liebt und vermisst. Diese gewichtigen Worte sagt er in ganz lockerem Tonfall, aber seine Miene verrät, wie sehr er sich dabei windet: Aus lauter Misstrauen vor pathetischen Redewendungen droht ihm schon die Sprache abhanden zu kommen, wenn es um Gefühle geht — ein Phänomen mit hohem Wiedererkennungswert. Auch die anderen Schauspieler überzeugen, allen voran Allison Janney als professorale Tugendwächterin mit Durchblick. Diese Komödie ist also eine runde Sache, nicht nur für eingefleischte Hugh-Grant-Fans.
 

Wie schreibt man Liebe? (2014)

Die Oscar-Dankesrede von Drehbuchautor Keith Michaels (Hugh Grant) liegt nun schon 15 Jahre zurück. Auf den einen großen Kinohit folgten ein paar Flops und die Scheidung. Seine Drehbuchideen sind bei den Studios beliebt wie Sauerbier. Als ihm auch noch der Strom abgedreht wird, ergreift Keith schnell den rettenden Strohhalm, den ihm seine Agentin (Caroline Aaron) hinhält: Er darf als Gastdozent an der Provinzuniversität von Binghamton, New York, ein Drehbuchseminar halten.

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Meinungen

Luciana · 16.11.2014

Ich fand den Film langweilig
irgendwie keine Spannung
immer das selbe ich hab schon
Viele schlechte Filme gesehenen
Aber der IST ja Grotten schlecht

Luisa · 16.11.2014

Der Film ist schön ich war schon drin :-)

Lilli · 12.11.2014

Selten einen so langweiligen Film ohne jeglichen Spannungsbogen gesehen!! Eine hinreißende Marisa Tomei neben einem vor sich hinstolpernden ewiggleich blickenden ältlich wirkenden Hugh Grant... Der schlechteste Film seit Jahren für mich!