Wednesday Addams (TV-Serie, 2022)

Die Serie ist ein übernatürlich geprägter Detektivspaß, der Wednesdays Jahre als Schülerin an der kuriosen Nevermore Academy nachzeichnet. Wednesday muss versuchen, ihre aufkeimenden übersinnlichen Fähigkeiten zu meistern, eine monströse Mordserie vereiteln, die die Stadt in Atem hält, und das übernatürliche Geheimnis aufdecken, in das ihre Eltern vor 25 Jahren verstrickt waren – und das alles, während sie ihre neuen und sehr verworrenen Beziehungen an der Schule bewältigen muss.

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Meinungen

Robin Morgan · 07.12.2022

Es begann grausam. Wednesday rächt die Misshandlung ihres Bruders mit Piranhas im Schwimmbecken und wird (nur) der Schule verwiesen. Ihre Eltern schicken sie in die Nevermore Academy, wo sie sich selber kennen und lieben gelernt haben. In der Schule der Außenseiter im Dorf der Normalos. Nun muss sich die düstere Tochter der Addams Family (und ja, auch Onkel Fester taucht in einer Folge kurzzeitig auf) ein Zimmer mit einer farbfreudigen Werwölfin in der Entwicklung und deren Kuscheltierwand teilen und zu einer Psychologin gehen. Während gleichzeitig in Wald unerklärliche Morde geschehen. Während man die ersten Folgen noch in dem Aufnehmen aller EInzelheiten, dem Kennenlernen der Figuren und dem Anerkennen der vorzüglichen verbalen Schlagabtäusche aller Schüler genießen kann folgt dann die Enttäuschung und Ernüchterung in den letzten drei Folgen. Die Detektivstory ist mau. Wednesday überschätzt ihre Intelligenz maßlos und sieht nur die Spur, die gelegt wurde. Die Schüler, die aus Freundlichkeit auf ihrer Seite stehen, teilen ihr unmißverständlich mit, dass sie es schlichtweg überreizt hat. Was sie ihr natürlich sofort verzeihen nachdem sie die Schule gerettet hat. Eine etwas mit der Welt versöhnlichere Wednesday sitzt alleine im Fonds des Wagens (wo sind da bloß die Eltern?) und bekommt auf das eben erhaltene Smartphone eine anonyme Drohung und fährt damit in die zweite Staffel.
Und nein, vermutlich schaue ich die zweite Staffel nicht mehr an. Die Lieblosigkeit des Kriminalgeschichte hindert mich daran. So wunderbar in der Sprache brilliert wird, so billig kommt die Lösung des Rätsels daher. Beziehungsweise bleibt offen. Man hat so das Gefühl, es wären mehr Staffeln geplant gewesen und es musste auf acht reduziert werden. Schade, ein wirklich großes Potential lässt uns dann doch etwas ernüchtert zurück.