Und täglich grüßt das Murmeltier

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Mittwoch, 17.10.2012, kabel eins, 20:15 Uhr

Als peppiger Präsentator der Wettervorhersage genießt der TV-Moderator Phil Connors (Bill Murray) bei seinem Publikum einiges Ansehen, doch privat ist er ein übellauniger, selbstgefälliger Charakter mit misanthropischer Grundhaltung. Dass er ins winterliche Punxsutawney nach Pennsylvania reisen muss, um dort mit den Kleinstädtern vor laufenden Kameras den traditionellen Murmeltiertag zu zelebrieren, bei dem einem possierlichen Tierchen, das auch noch seinen Vornamen trägt, eine Wetterprognose entlockt werden soll, missfällt ihm ganz und gar. Doch da die desolate Straßenlage seine Abreise verhindert, muss Phil nun auch noch mit seinem Team, zu dem auch die aparte Rita (Andie McDowell) gehört, die Nacht in dem verschneiten Kaff verbringen. Als morgens sein Radiowecker anspringt, geschieht etwas höchst Seltsames, was das gesamte Leben und die festgefahrenen Vorstellungen des Wettermannes vollständig aus der Balance reißt: Der vorherige Tag ereignet sich erneut, wieder werden die Bewegungen des Murmeltiers erwartet und es wiederholen sich die Geschehnisse, die Phil bereits erlebt hat, der offensichtlich in einer endlos erscheinenden Zeitschleife in Punxsutawney gefangen ist und nun die Macht besitzt, die Inhalte dieses Tages zu verändern …
Eine charmante, witzige und hintergründig tiefsinnige Komödie hat Harold Ramis mit Und täglich grüßt das Murmeltier inszeniert, die unter anderem mit dem British Comedy Award ausgezeichnet und in das National Film Registry der USA aufgenommen wurde. Es ist der allmähliche, aber nachhaltige Wandel des kruden Wetterwichtes, der ganz wunderbar von Bill Murray verkörpert im Fokus der Geschichte steht, mit einem Mal sich selbst in einer kosmischen Krise überlassen, aus der es kein Entrinnen zu geben scheint – immer wieder spielt das Radio morgens denselben Song am Murmeltiertag, und erneut befindet sich der komische Held im wohl bekannten Szenario, das er nun jedoch zu reflektieren gezwungen ist. Vor allem in den Begegnungen mit seiner Kollegin Rita, die ihm kräftig ans Herz wächst, erprobt er seinen Wissensvorsprung, was ihm jedoch nicht unbedingt zum Vorteil bei seinen Eroberungsversuchen gereicht.

Mit schelmischem Humor jenseits gefälliger Witze erörtern Regisseur Harold Ramis und sein Drehbuchautor Danny Rubin, von dem auch die Geschichte stammt, höchst unterhaltsam die durchaus bedeutenden philosophischen Betrachtungen, die sich aus dieser kuriosen Konstellation ergeben, und lassen ihren Protagonisten gelungen die Höhen und Tiefen seiner zeitlichen Irrfahrt passieren, die ihn letztlich zu einem besseren Menschen geraten lässt. Und täglich grüßt das Murmeltier ist eine köstliche, beinahe märchenhafte Komödie mit ansprechenden Aspekten zum vergnüglichen bis ernsthaften Mit- und Nachdenken, deren geschickt gestaltete Dramaturgie dauerhaft eine dynamische Spannung hochgradiger Kurzweiligkeit entstehen lässt.

Und täglich grüßt das Murmeltier

Als peppiger Präsentator der Wettervorhersage genießt der TV-Moderator Phil Connors (Bill Murray) bei seinem Publikum einiges Ansehen, doch privat ist er ein übellauniger, selbstgefälliger Charakter mit misanthropischer Grundhaltung. Dass er ins winterliche Punxsutawney nach Pennsylvania reisen muss, um dort mit den Kleinstädtern vor laufenden Kameras den traditionellen Murmeltiertag zu zelebrieren, bei dem einem possierlichen Tierchen, das auch noch seinen Vornamen trägt, eine Wetterprognose entlockt werden soll, missfällt ihm ganz und gar.
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