The Inheritance (2020)

Julian erbt von seiner Großmutter ein Haus in West Philadelphia und bittet seine Freundin Gwen, mit ihm dort einzuziehen. Sie wird das erste Mitglied einer Kommune, die in dem Haus mit den bunt bemalten Wänden zusammenfindet. Das neunköpfige Kollektiv rezitiert afroamerikanische Dichtung, liest postkoloniale Theorie, hält Seminare über sudanesische Sprachen und Jazz-Sessions ab. Eine von der Großmutter zurückgelassene Kiste voller Materialien, in denen sich die Bandbreite der Black Experience widerspiegelt, erweist sich als perfekte Inspiration. Ein in der Küche prominent platziertes Poster von Godards La chinoise legt nahe, das verspielt-verkopfte Miteinander als reine Fiktion zu lesen, dabei handelt es sich um ein Reenactment von Asilis eigenen Erfahrungen in einer marxistischen Kommune. Auch an anderer Stelle findet die Wirklichkeit Eingang in die Fiktion: Mitglieder der Organisation MOVE halten Vorträge im Haus, die Kamera erkundet Orte in der Stadt, die für die Schwarze Community wichtig sind, und die Hausordnung führt zu kleinlichen Streits. Vielleicht ist es genau das, worum es geht: Die Theorie reibt sich an der Praxis, so sehr, dass die Fetzen fliegen.

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