The Humbling

Simon Axler (Al Pacino) ist Schauspieler und kommt langsam in die Jahre, der Verfall seiner Karriere plagt ihn genau wie der seines Körpers. Er muss sich in psychiatrische Behandlung begeben. Als er sich in die Tochter eines Freundes verliebt,und durch diese Beziehung wieder aufzublühen scheint, ist dieser alles andere als begeistert. Basierend auf dem Roman von Philip Roth erzählt „The Humbling“ eine Geschichte von sexuellen Irrungen und Wirrungen.
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Meinungen

Martin Zopick · 05.06.2023

Eine tolle Crew hat sich hier vor und hinter der Kamera versammelt, mit denen Al Pacino sich selber feiert und wieder einmal beweist, was für ein großartiger Mime er ist. Die Vorlage stammt von niemandem geringeren als Philip Roth, dessen Ideen von Barry Levinson eindrucksvoll optisch umgesetzt wurden.
So konnte der gealterte Schauspieler, Simon Axler, am Ende einer erfolgreichen Karriere in Szene gesetzt werden, in der er z. B. zwischen Theatertexten von Shakespeare und seiner Realität die eine Welt mit der anderen verwechselt und in eine leichte Demenz abgleitet.
Zwei gut gecastete Darstellerinnen stehen ihm zur Seite: Sybil (Nina Arianda), die ihn anfleht, ihren untreuen Ehemann zu ermorden, was Simon allerdings ablehnen muss, denn er ist kein Killer, sondern nur ein Schauspieler und Pegeen (Greta Gerwig), eine Lesbe, die ihn schon als Teeny angehimmelt hat und ihn jetzt im Sturm erobert.
Doch im Grunde ist er allein: keine Frau, keine Kinder, fast keine Freunde. So liebäugelt er mit einem Selbstmord à la Hemingway. Und den führt er in einem genialen Finale mit einem Augenzwinkern aus: Tod auf der Bühne. Da gelingt es ihm wieder die Zuschauer hinters Licht zu führen, denn selbst als der Vorhang schon längst gefallen ist, grübeln mache noch darüber nach Ist er nun echt oder ist er nicht?!
Kein Wunder, dass selbst großartige Kollegen wie Dianne Wiest neben ihm verblassen.
Nur mit dem Titel kann man sich schwertun. Ironie oder doch Wahnsinn?! Demenz oder Verachtung?! Al Pacino halt.