Sterben für Anfänger (2007)

Zum Totlachen

Beerdigungen, zumal die von nahen Anverwandten, sind eine todernste und –traurige Angelegenheit und bestimmt kein Anlass für ungeahnte Heiterkeitsausbrüche – außer es handelt sich um eine ebenso bitterböse wie steinreiche Erbtante im 95. Lebensjahr.

Kein Wunder also, dass Daniel (Matthew MacFadyen) wenig Grund zur Heiterkeit hat, denn vor wenigen Tagen hat sein Vater das Zeitliche gesegnet und heute ist der Tag der Beerdigung. Daniel, der immer noch zuhause lebt, ist schon reichlich nervös, denn er soll die Trauerrede auf den Verstorbenen halten, und wer wie er einen erfolgreichen Schriftsteller als Bruder hat, der ahnt natürlich, dass seine Worte niemals an die Elogen des in New York lebenden Autors heranreichen werden. Doch leider ist das nur das geringste seiner Probleme, wie sich bald herausstellen wird, denn als der Leichnam vom Bestattungsinstitut angeliefert wird, verrät ein schneller Blick in den Sarg, dass der Verblichene zwar ordentlich hergerichtet, adrett gekleidet und gut frisiert ist – nur ist es nicht sein Vater, der dort im Sarg liegt. Aber auch das ist nur der Beginn eines Tages, wie er turbulenter nicht sein könnte und wie er so sicherlich nicht geplant war. Das Unglück nimmt seinen weiteren Verlauf, als Daniels hochnäsiger Schriftsteller-Bruder Robert (Rupert Graves) aus New York anreist und erst einmal verdeutlicht, dass er keineswegs gedenkt, sich an den Kosten für die würdevolle Beerdigung zu beteiligen- immerhin pflege er einen aufwändigen Lebensstil, der nahezu alle immensen Einnahmen verschlinge – auch ein Argument. Schade nur, dass Daniel wegen des Rückziehers auf sein Angespartes zurückgreifen muss, das eigentlich für den Erwerb eines Eigenheims gedacht war, da seine Frau Jane (Keeley Hawes) sich mittlerweile spinnefeind mit Daniels Mutter Sandra (Jane Asher) ist.

Zu guter Letzt taucht auch noch Daniels Cousine Martha (Daisy Donovan) mit ihrem Verlobten Simon (Alan Tudyk) auf, den wiederum Marthas Vater Victor (Peter Egan) auf dem Kieker hat. Als der hypersensible Simon statt einer Valium aus Versehen eine halluzinogene Droge aus der Giftküche von Marthas Bruder Troy (Kris Marshall) einwirft, ist für ihn der Tag vollends gelaufen und sein Schweigervater in spe mehr denn je davon überzeugt, einen ausgewachsenen Volltrottel vor sich zu haben. Und schließlich ist da noch der geheimnisvolle kleine Unbekannte (Peter Dinklage), der dem sowieso völlig entnervten Daniel auch noch anvertraut, dass er der heimliche Geliebte des Verstorbenen war und dass er für sein Schweigen entsprechend belohnt werden möchte. Was für eine Bescherung…

Zugegeben: Bisweilen erscheinen die verschiedenen Handlungsstränge dieser herrlich deftigen britischen Komödie ein wenig überladen und folgen vor allem dem Prinzip, dem vorangegangenen Gag immer noch einen zündenderen aufsetzen zu wollen, was leider nicht immer gelingt. Trotzdem aber ist Sterben für Anfänger / Death at a Funeral von Frank Oz eine über weite Strecken höchst vergnügliche Komödie, die ohne allzu viel Anspruch einfach eineinhalb Stunden Spaß bereitet. Auch wenn manchen Kritikern der Humor nicht britisch genug ist und diese die Ursache in Frank Oz’ langem Wirken in den USA ausmachen — Sterben für Anfänger / Death at a Funeral ist eine sehr respektlose, furchtbar britische Komödie zum Totlachen und mit Sicherheit nichts für Menschen, denen Pietät in jeder Lebenslage über alles geht. Wer hierin allerdings ein schändliches Spiel mit dem Respekt gegenüber Toten vermutet, dem sei versichert, dass es in jedem drittklassigen Action-Film respektloser zur Sache geht. Zugleich sind es vor allem die Lebenden und deren Marotten, über die sich Sterben für Anfänger / Death at a Funeral lustig macht. Und dazu besteht ja auch nach wie vor Grund genug…

Übrigens: Wer sich fragt, woher ihm der Name des Regisseur so verdammt bekannt vorkommt – Frank Oz hat nicht nur Filme wie In & Out oder Bowfingers große Nummer realisiert, er ist vor allem einer der kreativen Köpfe hinter Jim Henson’s Muppets Show.

(Joachim Kurz)

Verlosung

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Markus Loos war ein Jahr lang für einen großen Bestattungskonzern in Deutschland tätig. Während dieser Zeit beschäftigte er sich nicht nur mit dem Geschäft, sondern vor allem mit den Menschen. In keiner anderen Branche gibt es so viele Heuchler wie hier, und nirgendwo liegen unfreiwillige Komik und Tragik so dicht beieinander. Auch in diesem Geschäft dreht sich alles um das liebe Geld. Ausführlich schreibt der Autor, wie die Kunden über den Tisch gezogen werden und vieles mehr.

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Es besteht kein Rechtsanspruch auf den Gewinn. Gehen mehr als 5 richtige Einsendungen ein, entscheidet das Los. Mitarbeiter von www.kino-zeit.de und Concorde Filmverleih sind von der Verlosung ausgeschlossen.

Sterben für Anfänger (2007)

Beerdigungen, zumal die von nahen Anverwandten, sind eine todernste und –traurige Angelegenheit und bestimmt kein Anlass für ungeahnte Heiterkeitsausbrüche.

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Meinungen

mike · 24.10.2012

lustiger gehts nicht

straesser · 27.07.2010

@ Drorthea Weiß----> hast du en schaden wie kann man nur so heuchlerisch sein da kommt mir es kotzen dann darfst du dir keine komödien mit schwarzem humor anschaun!!!! du hast echt net mehr alle schalen an der zwiebel!!!

Dorothea Weiß · 26.02.2008

Einfach nur makaber. Haben wir es mittlerweile nötig, so mit dem Thema Tod umzugehen? Kein Gespür für Würde, einer Auseinandersetzung ausweichend, Problematiken mit Füßen tretend. Verletzend auch das Bild des Kleinwüchsigen. Ein Humor, der nicht beherzt und reich werden läßt, sondern ein Sarkasmus, der einen überhebt und jeglicher Beschreibung spottet. Leider vertane Zeit. Es sei denn wir sind es gewöhnt durch Geringschätzung zu wachsen.

· 24.09.2007

Selten so gelacht! Englischer Humor vom feinsten

· 17.09.2007

schwarzer humor in bestleistung

· 05.09.2007

Very Brtitish, very funny!

Anna · 20.08.2007

Superlustig!!!

Anna · 10.08.2007

Unbedingt ansehen, nichts für Trauerklöße ohne Humor

· 09.08.2007

Anspruchslos, aber sehr komisch. Genau das Richtige, um abends vom Alltag zu entspannen.

Frank aus Schwetzingen · 27.07.2007

War ganz nett. Die Begeisterung der anderen hier kann ich nicht teilen - auch das Kino war weit entfernt von Lach-Flashs. Aber ok.

Vanessa · 22.07.2007

einfach zum tolachen der film!
am bdesten war der typ der ständig martha angesprochen hat

· 19.07.2007

Ich kann mich nicht erinnern,wann ich im Kino solche Bauchschmerzen vom Lachen bekommen habe wie heute....der Film ist einfach nur genial und die Schauspieler hervorragend!!!

Wiova · 30.06.2007

Hab den Film schon in einer PreView gesehen. Humor vom Feinsten. Fand ihn superklasseoberspitzenmässig. Also gucken gucken gucken.

· 29.06.2007

Super film, lief montag bei uns in der sneak,waren erst enttäuscht als wir den fsk gelesen haben und dachten wieder irgendsoein animationsfilm waren dann aber sehr freudig bei dem film überrascht, lagen reihenweise auf dem boden vor lachen...

Julia · 28.06.2007

Gestern in Sneak gelaufen und lang nicht mehr so gelacht. Das ganze Kino hat sich nicht mehr eingekriegt ;)

Gast · 28.06.2007

Gestern Sneak in Freiberg...
Echt der Hammer, am besten war Simon mit der LSD-Tablette!

inSane · 28.06.2007

Kam gestern in der Sneak in Esslingen... wahnsinns film! ;)

· 27.06.2007

Heute in der Sneak in Koblenz...der Brüller!

· 26.06.2007

Eine geniale Komödie, hab selten so lachen müssen.

Max · 26.06.2007

Der lief gestern in der Sneak in Heidelberg...super lustiger film!!!

· 25.06.2007

Wahnsinn!! Ein Lacher folgt dem Nächsten... Eine Komödie a la Harald and Mort. Pst: Vergesst nicht das Valium mit ins Kino zu nehmen....