Ste. Anne (2021)

Das gemütliche Beisammensein am Feuer ist in vollem Gange, als es heißt: Renée ist wieder da. Sie zieht in das Familienlandhaus zurück, in dem ihr Bruder Modeste mit seiner Frau Elenore wohnt. Die beiden haben Renées kleine Tochter Athene aufgezogen wie ein eigenes Kind. Athene versucht noch, sich mit der neuen Situation anzufreunden, da will ihre Mutter schon wieder aufbrechen. Sie besitzt ein Grundstück in Sainte Anne, Manitoba, von dem sie Athene ein Foto zeigt, sie will dort ein Haus bauen. Aber das ist nur ein Teil der Geschichte, wenn man überhaupt von einer Geschichte sprechen kann, es sind vor allem Eindrücke aus dem Treaty 1 Territory, dem Alltag der Métis, denen Renées Familie und die Familie der Regisseurin, die Renée spielt, angehören: ein Hund im Schnee, kichernde Nonnen, Hände auf vollen Tischen, Schatten auf Wellplastik, Zuggeräusche, das Bild des leeren Grundstücks. Im Flackern des Zelluloids changieren die Farben, erlahmen die Bewegungen, werden Hoffnungen und Träume Teil der Realität, verschmelzen Vergangenheit und Gegenwart. Im Gegensatz zu dem, was Athene am Anfang sagt, muss man sich vor den Orten, die einem erscheinen, nicht fürchten.

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