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Horrorfilme beschäftigen sich seit 2010 vermehrt mit der Aufarbeitung von Traumata — so auch „Smile – Siehst du es auch?“. Parker Finn erzählt mit psychologischem Feingefühl von der Psychiaterin Rose, deren Kindheitstrauma nach dem Suizid einer Patientin eine schwer greifbare Bedrohung annimmt.  

Smile - Siehst du es auch? (2022)

Eine Filmkritik von Florian Koch

Lachen, bis der Tod kommt

Ein ausgelassener Kindergeburtstag. Die nervöse Rose (Sosie Bacon, Tochter von Kevin Bacon) taucht plötzlich auf. Niemand, auch nicht ihre Schwester Laura (Caitlin Stasey), haben mit ihr gerechnet. Zu gereizt wirkte die Psychiaterin zuletzt. Von einem nicht greifbaren Wesen sieht sich Rose verfolgt, seit eine Patientin, mit einem manischen Lächeln im Gesicht, vor ihren Augen Suizid beging. Doch an diesem Nachmittag will sie sich ablenken, in die Normalität zurückfinden, mit einer historischen Spielzeug-Lok als Geschenk für ihren knuffigen Neffen Jackson (Matthew Lamb). Doch als der Bub das Geschenkpapier aufreißt und in den Karton hineinblickt bleibt ihm das freudige Lachen im Halse stecken.

Wenn der Alltag ins Extreme kippt und nicht einmal familiäre Rituale eine Sicherheit ausstrahlen, weiß der Horrorfilm sich zuhause. So wie Smile, in dem der US-Amerikaner Parker Finn in Anlehnung an seinen Kurzfilm Laura Hasn’t Slept sein Langfilmdebüt gibt. Ganz ähnlich wie einst Roman Polanski in Rosemaries Baby oder zuletzt auch David Robert Mitchell in It Follows haftet sich Finn in jeder Szene an seine weibliche Hauptfigur. 

Die Zuschauer*innen lernen diese Rose in der vielschichtigen Darstellung von Sosie Bacon, die hier in ihrer ersten großen Hauptrolle zu sehen ist, als eine einfühlsame, etwas überarbeitete Psychiaterin kennen, die aber selbst noch nicht austherapiert ist. Den Suizid ihrer Mutter hat sie als Kind hautnah erlitten. Ein Trauma, das sich nicht so leicht abstreifen lässt und das in Smile zu einem Dämon wird, der sich wie ein Parasit von Mensch zu Mensch überträgt und auch Rose wie ihre unsensiblen Mitmenschen an ihrem Verstand zweifeln lässt. 

Mit der Fratze eines grausam übertriebenen Lächelns hat Finn einen starken Gruseleffekt dafür gefunden, was in Rose und den anderen Opfern seelisch in Trümmern liegt. Ebenso schlüssig gelingt dem Regisseur auch die Darstellung der zunehmenden Isolation seiner Hauptfigur. Gerade der Verlobte, Trevor (Jessie T. Usher), stellt keine Hilfe dar, verkörpert den Typus Mann, mit dem man eine oberflächliche, nach außen hin glückliche Beziehung führt, der sich aber in Anbetracht von Problemen, gerade psychischer Art, zurückzieht und eiskalt abwehrend reagiert. Im Gegensatz dazu steht dann ihr Ex-Freund Joel (Kyle Gallner). Ein Polizist, der Rose zuhört, Vertrauen schenkt, so abstrus sich ihre Wahnvorstellungen auch anhören. Schlüssig erklärt der Film auch, warum ihre Beziehung einst in die Brüche ging: Rose war nicht bereit, sich den Dämonen ihrer Vergangenheit zu stellen, flüchtete in die Arbeit, in die Ablenkung. Ein Fehler, wie sich später herausstellt.

Auch formal weiß der Film, der überhaupt erst nach positiven Testvorführungen die Chance auf einen Kinostart erhalten hat, zu überzeugen. Finn verzichtet gerade zu Beginn auf schnelle Schnitte, einen manipulativen Soundtrack. Er vertraut auf lange Einstellungen, bedrohlich langsame Kamerafahrten, in der der Winkel auch mal um mehr als 90 Grad kippt und damit die aus der Angel gehobene Wahrnehmung von Rose klug illustriert. Erst gegen Ende bedient Finn die Klischees des Genres, mit aufdringlichen Jump Scares und auch mal einen Ausflug in den Body Horror. Mit dieser Genre-Konvention entgleitet dem Regisseur ein wenig die durchaus tiefsinnige Auseinandersetzung mit dem Generationen übergreifenden Trauma eines Suizids. Und dennoch bleibt der Film eine durchaus sehenswerte Talentprobe eines Regiedebütanten. Fast noch mehr Respekt verdient aber das Wagnis eines großen US-Studios (Paramount), einer wenig bekannten Schauspielerin die Chance zu geben, einen ganzen Film in nahezu jeder Szene zu tragen. Ein Mut, der sich im Fall von Sosie Bacon ausgezahlt hat.

Smile - Siehst du es auch? (2022)

Nachdem Dr. Rose Cotter (Sosie Bacon) Zeugin eines bizarren, traumatischen Vorfalls mit einem ihrer Patienten war, wird sie zunehmend mit erschreckenden und unerklärlichen Ereignissen konfrontiert. Eine bösartige, übernatürliche Kraft scheint fortan ihr Leben zu bestimmen und sie zu terrorisieren. Um zu überleben und dieser schrecklichen neuen Realität zu entkommen, muss sich Rose den Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit stellen.

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Meinungen

Endsal · 14.01.2024

Bin begeistert! Einer der besten neueren Horrofilme, die ich seit langem gesehen habe - spontan fällt mir im Hinblick auf jüngere Produktionen, die mich ähnlich gefesselt haben, eigentlich nur "Hereditary" ein. Außergewöhnlich packend wird eine Handlung inszeniert und erzählt, die dem Zuschauer unbehaglich nah auf die Pelle rückt, auch wenn der eigentliche Plot bei näherer Betrachtung eher übersichtlich bleibt, doch das macht "Smile" mit einer ausgefuchsten Kameraführung, an den Nerven zerrenden Sounddesigns, diversen hocheffektiven Schockmomenten und last but not least einer abolut grandiosen Hauptdarstellerin mehr als wett. Lediglich im Finale wird's tendenziell ein bisserl klischeelastig, aber da kann man schon mal ein Auge zudrücken. Fazit: Alle Daumen steil nach oben - wer intelligenten Horror zu schätzen weiß, ist bei "Smile" bestens aufgehoben!

Brucewillistyp · 09.01.2023

Top Film!!

Anschauen lohnt sich auf jeden Fall!

Alles andere ist Quatsch.
Tolle Schnitte, super Ton und klasse Schauspieler!

Toxicrainz · 31.10.2022

Schlecht, schlechter, Smile !! So ein rotz hab ich noch nie gesehen, frag mich warum so ein Schmutz gehyped wird! Da gibt es mit Abstand 1000 andere Filme die wesentlich besser sind. Zum Glück nichts dafür gezahlt. Da kann man sich besser Terrifier geben.

Anja · 30.10.2022

Das Beste an diesem Film ist die PR-Maschinerie
Langeweile, endloses Gelabere und zwei einigermaßen erschreckende Szenen machen keinen Horrorfilm aus.
Lohnt sich nicht, ich bin auch auf die oben genannte PR auf den sozialen Plattformen reingefallen

René · 29.10.2022

Der Film war mega schlecht. Kino war zwar voll, aber während des Films konnte man beobachten, wie alle am Handy hingen. Spart euch das Geld und die Zeit.

Jacky · 24.10.2022

Einfach nur geil der Film! Den holen wir auf DVD!! Echte Schockmomente und manches auch zum lachen..aber es heißt ja auch Smile, also..
Die Musik in dem Film war auch sehr verstörend zum Teil.. gelungen absolut!!!!

David · 24.10.2022

Endlich ein Film der wieder fürs Kino gemacht ist.
Vorweg, der Film funktioniert nur im Kino und nur wenn man auf die Leinwand schaut und sich den Film ansieht und nicht aufs Handy oder aufs Popcorn.

Die Kritiken im Netz die schlecht sind, folgen aus solchen Handlungen.

Unzählige erschreckende Momente, mehrfach Gänsehaut und Wahnsinnige Scare Momente wie komplett schwarze Leinwand und Stimmen in Dolby Atmos im ganzen Raum. Bei unserer Vorstellung heute, waren gut 100 Leute im Raum und ständig sind Flaschen oder Popcorn auf den Boden gefallen, weil die Scare Momente nicht vorhersehbar waren. Traumhaft aber das ist man nicht mehr gewohnt.

Fazit
Was soll ein Grusel oder Horrorfilm?
Einen erschrecken. Es ist also egal mit was er zum Erfolg damit kommt. Diese Momente bietet der Film in einer noch nie dagewesenen Anzahl und kostet das richtig aus. Unfassbar gelungen und wirklich nur was für Horrorfans die das aushalten.

Kurz
Viele erschreckende Momente
Gänsehaut

Achtung Spoiler
Am Ende des Films hat jeder im Kino ein smile im Gesicht.

Enty · 18.10.2022

Lol,

der Film ist sehr gut gedreht, jedoch sollte dieser eher in die Kategorie Horror-Psycho-Comedy fallen. Es waren einige Jumpscares und viele Psycho Szenen drinnen, die aber teilweise so zwanghaft "gruselig" rüber kommen, dass alle Zuschauer einfach nur lachen mussten.
Der Film ist unter "Horror" kategorisiert und die Regiesseure des Films meinen das offensichtlich ernst hahaha.

Für ein Horror Film ist dieser hier sehr lächerlich und schlecht. Die 8,50€ hätte ich mir lieber sparen und in Popcorn investieren sollen. Das ist nämlich der einzige Grund, warum ich ins Kino gehe.

Es gibt keinen Grund einen solchen Film so krass zu hypen. Ich verstehe sowieso nicht, wie so ein schlechter Film so gehypt werden kann, während eine gute Horror Serie wie Resident Evil aufgrund einer dummen Hater Bubble abgesetzt wird. Die Filmindustrie ist einfach hinüber und es ist unfair, dass ein solcher Film einen solchen Hype bekommt, während andere Filme oder Serien wegen nicht verdientem Hate den Schlussstrich ziehen. Ekelhaft einfach nur noch diese Branche.

Jasmin · 15.10.2022

Ich schaue sehr gerne Filme die auf die psyche gehen
Der Film war ganz okay dennoch das Ende war doof

Artur · 12.10.2022

Ich fande den Film richtig schlecht. Der schlechteste Film dieses Jahr .. so far.
Er war nicht gruselig. Am manchen Stellen war er so schlecht gemacht, dass man lachen musste.
Mein Rat: Guckt ihn nicht. Spart euch die Zeit.

Jenny · 10.10.2022

Also...ich habe echt noch nie so einen bescheuerten Film gesehen.

Ein zwei erschreckende Stellen waren dabei aber die Story war langweilig.. man wusste nicht woher das Dingen kam und zum Ende hin wurde es einfach nur noch lächerlich.

Ich meine.. ja klar kriecht der Dude in ihrem Mund rein.. was sonst :'D Sorry aber der Film ist echt nichts.

Jasmin · 06.10.2022

Es ging meine Freundin fande ihn gruselig aber ich musste an manchen Stellen lachen manches macht kein Sinn in den film