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In der Action-Liebeskomödie „Shotgun Wedding“ von Jason Moore müssen Jennifer Lopez und Josh Duhamel mit Waffengewalt ihre Hochzeitsgesellschaft retten.

Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team (2023)

Eine Filmkritik von Andreas Köhnemann

I’d catch a grenade for ya!

Jennifer Lopez und Hochzeiten – das ist sowohl auf der Leinwand als auch jenseits davon ein populäres Thema. In romantischen Komödien wie „Wedding Planner – Verliebt, verlobt, verplant“ (2001) oder „Marry Me – Verheiratet auf den ersten Blick“ (2022) waren ihre Figuren in diverse (Beinahe-)Eheschließungen involviert – und im Privatleben wurde ihre vierte Vermählung mit Schauspiel-Kollege Ben Affleck im Jahr 2022 zur Sensation in den Boulevardmedien.

In Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team verkörpert Lopez nun die Anwältin Darcy, die den Ex-Baseballprofi Tom (Josh Duhamel) auf einer philippinischen Privatinsel heiraten will. Schon das Probedinner ist von Konflikten geprägt. Darcys Eltern Renata (Sônia Braga) und Robert (Cheech Marin) sind geschieden – und Robert taucht mit seiner neuen, deutlich jüngeren Freundin Harriet (D’Arcy Carden) auf. Obendrein stammen die Familien von Braut und Bräutigam aus gänzlich unterschiedlichen Welten – weshalb es Darcy schwerfällt, mit der eher rustikalen Art von Toms Eltern Carol (Jennifer Coolidge) und Larry (Steve Coulter) zurechtzukommen. Als dann noch Darcys protziger Ex-Lover Sean (Lenny Kravitz) im Helikopter auftaucht, droht das zwischenmenschliche Chaos außer Kontrolle zu geraten.

Die Exposition des Films, in der alle Beteiligten der Hochzeitsgesellschaft und deren Beziehungen zueinander eingeführt werden, ist reine RomCom-Routine, die von Regisseur Jason Moore (Pitch Perfect) konventionell eingefangen wird. Dem Drehbuch von Mark Hammer fehlen weitgehend die originellen Dialoge, um aus dem Werk einen erinnerungswürdigen Genre-Beitrag zu machen. Einzig Jennifer Coolidge, die gerade zu Recht für ihre Darbietung in der Serie The White Lotus gefeiert wird, vermag mit ihrer Präsenz gelegentlich einen besonderen Witz in die (Standard-)Situationen zu bringen.

Wie der Titel bereits ankündigt, wandelt sich Shotgun Wedding alsbald in eine Hochzeitsfeier-Version von Stirb langsam (1988) – womit der Versuch unternommen wird, Action und Romantik zu kombinieren. Was etwa in Mr. & Mrs. Smith (2005) oder jüngst in The Lost City – Das Geheimnis der verlorenen Stadt (2022) recht gut funktionierte, findet hier nur selten den richtigen Ton. Alle eingeladenen Personen werden am Tag der Trauung von Südsee-Pirat:innen in Geiselhaft genommen; nur das Brautpaar, das in letzter Minute in einen Streit gerät und die gesamte Veranstaltung sogar abblasen will, ist zunächst noch auf freiem Fuße. Und so müssen Darcy und Tom über sich selbst hinauswachsen, um ihren Angehörigen zu helfen.

Auch in diesen Action-Passagen bleibt der Film im allzu Gängigen stecken, statt in irgendeiner Form fröhlich aus der Reihe zu tanzen. Der Humor nimmt zuweilen ziemlich rabiate Züge an und beruht häufig allein auf der Annahme, es müsse doch wahnsinnig komisch sein, wenn bis dato unbedarfte Leute plötzlich völlig enthemmt mit Schusswaffen oder Granaten hantieren. Das nötige satirische Geschick ist dabei indes ebenso abwesend wie eine einnehmende Chemie zwischen den beiden Stars im Zentrum.

Gleichwohl kann Lopez durch ihre Mimik und durch ein paar Slapstick-Einlagen selbst in diesem wenig überzeugenden Abenteuer-Setting beweisen, dass sie als Schauspielerin bis heute unterbewertet ist. Während sie als Pop-Sängerin seit Jahrzehnten ein gewisses Standing hat, wird sie im filmischen Bereich trotz Erfolgen wie Out of Sight (1998) oder Hustlers (2019) oft auf die Flops ihrer Kinokarriere, insbesondere in der ersten „Bennifer“-Ära Anfang der 2000er Jahre, reduziert. Shotgun Wedding wird daran vermutlich nichts ändern – darf aber als Beispiel dafür dienen, dass sich Talent auch unter einem schwachen Drehbuch und unter einer mediokren Inszenierung nicht gänzlich begraben lässt.

Shotgun Wedding – Ein knallhartes Team (2023)

Diesen Tag werden Darcy (Jennifer Lopez) und Tom (Josh Duhamel) nicht so schnell vergessen… Für ihre geplante Hochzeit vor Traumkulisse fliegen die beiden mit ihren recht eigenwilligen Familien auf die Philippinen. Während sich die Angehörigen unter Palmen schon bald in Disharmonie üben, taucht ausgerechnet auch noch Darcys Ex Sean (Lenny Kravitz) auf. Der Familiensegen hängt schief und das Paar bekommt kalte Füße. Als wäre das nicht genug, werden die Partygäste plötzlich als Geisel genommen. Jetzt liegt es an Darcy und Tom, alle zu retten – wenn sie sich vorher nicht gegenseitig an die Gurgel gehen.

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Meinungen

Doro · 25.08.2023

Katastrophe!!!

Arek · 22.01.2023

Der Film ist ein absoluter Reinfall!
Flache Witze, schwache Aktion. Einzig waren die Masken der Piraten gut gemach! 👍
Von der ersten bis zur letzten Minute einfach nur langweilig. Wir sind zeitweise bei diesem Film eingenickt.
Zeit und Geldverschwendung! Selten solchen Midt geschaut!