My One and Only – Auf der Suche nach Mr. Right

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

New York in den 1950ern: Dan Devereaux (Kevin Bacon) ist ein richtiger Künstler, wie er im Buche steht: Der erfolgreiche Bandleader ist ein miserabler Vater und noch schlechterer Ehemann. Als Ann, seine Frau (Renée Zellweger) ihn in flagranti mit einer Anderen erwischt, hat sie endgültig die Nase voll von seinen Eskapaden und sucht mit ihren beiden Söhnen George (Logan Lerman) und Robbie (Mark Rendall) das Weite.
Da das Glück einer Frau in jener Zeit nur in den Armen eines anderen und am besten reichen Mannes liegen kann, klappert die chaotische Ann mit ihren beiden sichtlich genervten Söhnen einen verflossenen Liebhaber nach dem anderen ab, um endlich die große Liebe oder wenigstens ein geregeltes Einkommen zu finden. Doch sie landet ein ums andere Mal einen grandiosen Fehlschlag: Einer der Auserkorenen entpuppt sich als geiziger Tyrann, der andere als heiratsschwindelnder Psychopath und ein neuer Bekannter aus einer Hotelbar lässt die Flirtwillige sogar prompt wegen Prostitution einbuchten. Bis das Trio schließlich in Los Angeles, der Stadt der Träume landet und Ann wieder ihrem Noch-Ehemann Dan begegnet. Dann aber kommt alles anders…

Schon der Vorspann macht klar, dass Richard Loncraines Film My One and Only – Auf der Suche nach Mr. Right ein Road Movie der heiteren und leichten Sorte ist: Im Stile von Zeitungswerbung aus den Fünfzigern wird hier das Thema einer Reise durch die USA im nahezu klassischen Look vorgeführt – eine perfekte Einstimmung für einen Film, der auch wegen seiner treffsicheren Dialoge und netten kleinen Sidekicks viel Vergnügen bereitet.

Neben Chéri von Stephen Frears stellte My One and Only – Auf der Suche nach Mr. Right einen der unterhaltsamsten und leichtesten Filme des Wettbewerbs der Berlinale 2009 dar, wo er mit dem Preis der Ökumenischen Jury ausgezeichnet wurde. Doch wer mag, kann auch in diesem mit leichter Hand und spritzigen Dialogen hingetupften Film Politisches entdecken. Eine Kritik am Frauenbild der Fünfzigerjahre etwa, demzufolge das Glück vor allem darin bestand, den richtigen und am besten möglichst vermögenden Mann zu finden.

Am Ende lernt Ann Deveraux ihre Lektion und steht auf eigenen Beinen. Sie lebt alleine und sorgt sich nur noch um sich selbst und um das Wohl ihrer beiden Söhne. Mag sein, dass selbst das manchem ein Zuviel an klassischer Rollenverteilung ist. Doch Hand aufs Herz – bei dieser „lausigen Mutter“ (ein Zitat aus dem Film) wird man den Eindruck nicht los, dass hier die Rollen eher vertauscht sind: Kinder haften für ihre Eltern.

My One and Only – Auf der Suche nach Mr. Right

New York in den 1950ern: Dan Devereaux (Kevin Bacon) ist ein richtiger Künstler, wie er im Buche steht: Der erfolgreiche Bandleader ist ein miserabler Vater und noch schlechterer Ehemann. Als Ann, seine Frau (Renée Zellweger) ihn in flagranti mit einer Anderen erwischt, hat sie endgültig die Nase voll von seinen Eskapaden und sucht mit ihren beiden Söhnen George (Logan Lerman) und Robbie (Mark Rendall) das Weite.
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