Mein Freund, der Delfin 2

Eine Filmkritik von Laurenz Werter

Weniger stringent, aber nicht minder inspirierend als der Vorgänger

Wie schon der erste Film basiert auch dieses Sequel auf realen Ereignissen, die sich rund um das Clearwater Marine Aquarium zugetragen haben. Das Ganze ist dramatisch auffrisiert, die Handlungsträger sind wie schon im Original freie Erfindung. Aber der wahre Kern der Geschichte scheint durch.
Ein paar Jahre sind vergangen, seit Sawyer und seine Freunde mit Hilfe von Dr. Clay Haskett die schwer verletzte Delfindame Winter gerettet haben. Sie hatte ihre Schwanzflosse verloren, erhielt aber eine Prothese. Winter hat gegen alle Wahrscheinlichkeit überlebt. Doch über den Berg ist sie nicht. Denn ihre Ersatzmutter, das Delfin-Weibchen Panama, stirbt. Winter trauert und bricht den Kontakt zu jedem ab. Doch das ist nicht das einzige Problem, denn laut den Vorschriften dürfen Delfine nicht alleine gehalten werden. Das Team des Marine Aquarium muss eine neue Gefährtin finden, oder Winter wird in ein anderes Aquarium verlegt.

Im Gegensatz zum ersten Teil ist dieser zweite etwas zerfaserter, weil nicht nur eine Geschichte erzählt wird. Einerseits hat man Winter, dann den jungen Delfin Hope und das Delfin-Weibchen Mandy, das ausgewildert werden soll – und das sind nur die Hauptgeschichten. Daneben bestehen noch kleinere Vignetten mit dem Pelikan Rufus und einer Meeresschildkröte, ganz zu schweigen von den kleinen emotionalen Reisen, auf denen sich die menschlichen Protagonisten befinden.

An der Wirkungsweise des Films ändert das nichts. Für Mein Freund, der Delfin 2 gilt im Grunde, was auch den ersten auszeichnet. Es wird eine sehr menschliche Geschichte erzählt, und das in einer Form, die man nur als disneyesk bezeichnen kann. Die Verbindung aus menschlichem Drama und Tierfilm funktioniert einwandfrei, erzeugt wird ein wohliges Gefühl, dem man sich allenfalls entziehen kann, wenn man ein extremer Zyniker ist. Filme wie diese muss man mit wachem Geist und kindlicher Freude betrachten. Das mag nicht jedem leicht fallen, aber der Film macht es wiederum leicht, sich zurückzubesinnen, wie es war, als junger Mensch Filme zu sehen.

Das ist die eigentliche Stärke von Charles Martin Smiths Film. Er entführt in eine Zeit, in der alles einfacher und – vielleicht – auch schöner war. Für knapp zwei Stunden darf man bei Mein Freund, der Delfin 2 wieder Kind sein. Ein schönes Gefühl, das in noch schöneren Bildern mit prächtiger Unterwasserphotographie getragen wird.

Dabei wirkt Mein Freund, der Delfin 2 auch ausgesprochen inspirierend. Das wichtige Thema des Originals ist auch hier gegeben. Es geht darum, sich nicht zu bemitleiden, mit den eigenen Schwächen zurechtzukommen, auch Handicaps zu überwinden. Wenn ein Delfin wie Winter mit einer Prothese ein neues, erfülltes Leben haben kann, dann sollte das jedem Menschen erst recht möglich sein.

Mein Freund, der Delfin 2

Wie schon der erste Film basiert auch dieses Sequel auf realen Ereignissen, die sich rund um das Clearwater Marine Aquarium zugetragen haben. Das Ganze ist dramatisch auffrisiert, die Handlungsträger sind wie schon im Original freie Erfindung. Aber der wahre Kern der Geschichte scheint durch.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Eva v. Hessert · 31.10.2014

Ein sehr gut gedrehter Film, zum Glück kein Kitsch und sehr sehr nette Schauspieler.
Und gut gedreht, zum Glück kein übertriebener Kitsch und keine übertriebebne Spannung, es war Zeit genug um die ganze Geschichte anwesend zu erleben.
Gratulation zu der guten Leistung.
E.v.H.