Mana - Die Macht der Dinge

Eine Filmkritik von Joachim Kurz

Was Menschen bewegt

Mana ist ein Begriff aus dem schamanistisch geprägten Glauben der Polynesier und bezeichnet Macht oder auch Ansehen, und zwar sowohl weltlicher wie auch spiritueller Art. Da nach dem polynesischen Glauben eine solche universelle Lebenskraft wie das Mana an eine konkrete Form gebunden sein muss, findet sich diese Kraft nicht nur in uns Menschen, sondern auch und vor allem in Gegenständen. Und nicht selten ist es sogar so, dass bestimmte Gegenstände und Dinge ihrem Besitzer oder Träger erst Ansehen und damit auch Macht verleihen. Die beiden Filmemacher Peter Friedman und Roger Manley haben sich für ihren Film Mana – die Macht der Dinge / Mana: Beyond Belief auf eine Reise rund um die Welt begeben, um solche magischen Gegenstände in jeder Kultur aufzuspüren und ihre Bedeutung für den jeweiligen Kulturkreis herauszuarbeiten.
Ausgehend von zwei Maori-Medizinmännern im neuseeländischen Regenwald, die zu Beginn des Films ihren Glauben an die spirituelle Kraft der Gegenstände erläutern, tritt Mana – die Macht der Dinge / Mana: Beyond Belief in ausgesuchten und ebenso ästhetischen wie faszinierenden Bildern den Beweis an, dass nicht allein in vermeintlich primitiven Gesellschaften und Religionen Objekte große Macht über die Menschen besitzen. Und so begegnen wir seriösen japanischen Managern, die beim Anblick eines Jahrhunderte alten blühenden Kirschbaums in Verzückung geraten, wohnen einer Voodoo-Zeremonie in Benin bei, begleiten ein Begräbnis in Malaysia und treffen einen amerikanischen Kongress-Abgeordneten, der von den magischen Kräften des „star sprangled banner“ zu berichten weiß. Begegnungen mit Menschen und Dingen, die manchmal tragisch sind, dann wieder unfreiwillig komisch, mal ernst und beinahe philosophisch, dann wieder heiter und gelassen. Trotz aller Vielfalt wirkt Mana – die Macht der Dinge / Mana: Beyond Belief niemals beliebig, belehrend oder wie ein dröger Lehrfilm über Glaubensfragen, was er letzten Endes auch nicht ist. Vielmehr dokumentiert er etwas, das sich eigentlich kaum in Bilder bannen lässt – die unsichtbaren Bande zwischen dem Menschen, seinem Glauben und jenen Gegenständen, in denen sich der Glaube manifestiert. Ein Ding der Unmöglichkeit? Vielleicht. Aber wenn es eine größtmögliche Annäherung an das Phänomen des Mana und die dahinter stehende Macht der Dinge geben sollte, dann haben Peter Friedman und Roger Manley sie zweifelsohne erreicht.

Mana - Die Macht der Dinge

Mana ist ein Begriff aus dem schamanistisch geprägten Glauben der Polynesier und bezeichnet Macht oder auch Ansehen, und zwar sowohl weltlicher wie auch spiritueller Art.
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Meinungen

Charlotte Grape · 18.04.2007

ein großartiger Film mit vielen wunderbaren Bildern - unbedingt im Kino ansehen!

BaBe · 15.04.2007

Wenn man den Maßstab Bleep setzt, ist der wirklich nicht mehr als Bilder und Musik.
Die Aussage Mana ist mir zu dünn. Sorry, ich habe das hingehen bereut.
Die Bilder im Film 300 sind auch beeindruckend?!? Brech...

peter sobchak · 11.04.2007

endlich mal KEINE doku zum einschlafen. krass. und ich denke heute noch nach...
tolle musik, tolle bilder.

elias · 28.03.2007

starke Bilder, man darf gespannt sein.