Lady Vegas

Eine Filmkritik von Annette Walter

Wetten, dass...?

Eine junge und hübsche Frau namens Beth, offensiv sexy und mit überschaubarem Intellekt ausgestattet, aufreizend gekleidet in Hotpants und XXS-Tops, stolpert naiv durchs Leben, macht sich gern mal nackig und landet ganz klar, im Glücksspielmekka Las Vegas, um dort viele Dollars zu scheffeln.
So weit, so unoriginell, erinnert der Plot von Lady Vegas verdächtig an Paul Verhoevens missratene Las-Vegas-Ulknummer Showgirls, an die man sich vor allem deswegen erinnert, weil es stets nur Sekunden dauerte, bis sich Elizabeth ihr Kleid vom Körper streifte, unter dem sie grundsätzlich nichts trug, und wegen Kyle MacLachlan, der eine so lächerliche Performance abliefert, dass man sich kaum vorstellen konnte, dass dieser Mann mal der ultracoole FBI-Agent Dale B. Cooper in Twin Peaks war.

Diesmal reden wir aber von Stephen Frears‘ Gambling-Posse Lady Vegas. Und man muss leider eines feststellen: Showgirls war wesentlich unterhaltsamer – und das will schon etwas heißen. Lady Vegas ist nämlich weder witzig noch sexy. Die meiste Zeit des Films brüllen sich die Wett-Junkies, unter ihnen die mit geistig überschaubaren Fähigkeiten ausgestattete Heldin Beth (Rebecca Hall), die unverhofft ins Wettgeschäft rutscht, wegen verlorener Deals an. Frears konnte seine Las-Vegas-Story zwar mit Stars der ersten Hollywood-Riege wie Bruce Willis, Catherine Zeta-Jones, Vince Vaughn und Joshua Jackson besetzen, aber leider hilft auch das wenig: Der Film gerät zur einer mittelprächtigen Möchtegern-Satire. Bruce Willis gibt Beth‘ väterlichen Gambling-Mentor Dink Heimowitz so routiniert und uninspiriert, dass man sich wehmütig an seine brillante Leistung in Moonrise Kingdom erinnert.

Der Film ist zu fad, um ihn als originelle Hommage an die Welt der Sportwetten durchgehen zu lassen. Mag sein, dass es bereits an der Buchvorlage von Beth Raymer lag, die darin ihre Erlebnisse in Las Vegas verarbeitete. Wetten, dass dieser Film neben Stephen Frears gelungeneren Vorgängern wie Dirty Pretty Things und Dangerous Liaisons als zu vernachlässigende Fußnote in seine Filmografie eingehen wird?

Lady Vegas

Eine junge und hübsche Frau namens Beth, offensiv sexy und mit überschaubarem Intellekt ausgestattet, aufreizend gekleidet in Hotpants und XXS-Tops, stolpert naiv durchs Leben, macht sich gern mal nackig und landet ganz klar, im Glücksspielmekka Las Vegas, um dort viele Dollars zu scheffeln.
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Meinungen

cocojo · 23.07.2012

Schwache Handlung, schwache Schauspieler...
2-3x musste ich schmunzeln - Sonst aber zu flach - Schulnote 4