John From

Die 15-jährige Rita verbringt den Sommer in einem eintönigen Stadtteil von Lissabon. Zwischen Cafébesuchen mit ihrer Freundin und Nachmittagen auf dem Balkon besucht Rita eine Fotoausstellung über Papua-Neuguinea. Sie ist hingerissen von den Bildern und ganz besonders von dem Fotografen — der zufällig ihr neuer Nachbar ist. Ihre Gefühlswelt verwandelt ihr Umfeld in eine exotische Insel und sie lebt zunehmend zwischen Traum und Wirklichkeit.
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Meinungen

Bernd Dötzer · 16.10.2016

Ein netter, ruhiger Coming-of-age-Film, der mich mit seinen langen Einstellungen, den gelungenen Vorstadt-Beton-Aufnahmen, der starken Fixierung auf die Hauptfigur und dem Thema Liebe sehr an den Stil der französischen Regisseurin C. Sciamma (Water Lilies, Bande de filles) erinnert, jedoch das Thema Sex fast komplett ausklammernd. Vielmehr reißt die Zuneigung zu ihrem erwachsenen Nachbarn, der auch noch Vater ist, die jugendliche, weibliche Hauptfigur aus ihrem monotonen und passiven Alltag heraus, läßt sie gewohnte Pfade & Rollen verlassen, Initiative ergreifen und immer mehr in der Phantasie ihrer Liebe von Herzen freien Lauf.
Ich habe den Film im Rahmen des ArteKino-Festivals 2016 online im Original mit deutschen Untertiteln gesehen (Dank kino-zeit.de und arte). Da nicht allzuviel gesprochen wird, lenkt das Lesen nicht zu sehr von den Bildeindrücken und der Handlung auf dem Bildschirm ab, im Gegenteil, die Originalstimmen und -geräusche unterstützen die Atmosphäre des Films. Ein etwas anderer, ruhiger Coming-of-age-Film, ohne Drama, Gewalt, Drogen oder Sex, der es deshalb schwer haben wird, einen Verleih in Deutschland und anderen Ländern zu finden. Mir aber hat er gefallen.