Home (2020)

Nach mehr als 17 Jahren Haft macht sich Marvin Hacks auf den Weg nach Hause – auf seinem Skateboard und im Trainingsanzug, in dem er als Teenager verhaftet wurde. Daheim in Newhall erwartet ihn seine todkranke Mutter in dem heruntergekommenen Haus seiner Kindheit. Schnell merkt Marvin, dass die Bewohner der Kleinstadt seine Tat auch nach so vielen Jahren nicht vergessen haben. Besonders der Flintow-Clan begegnet ihm mit unverhohlenem Hass. Doch Marvin ist bereit, sich den Konsequenzen seiner Vergangenheit zu stellen. Als er alle Schikanen ohne Gegenwehr erträgt, beginnt die junge Delta Flintow ihn mit anderen Augen zu sehen … (Quelle: Weltkino)

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Martin Zopick · 12.02.2024

Regisseurin Franka Potente ist ganz schön weit und lange gelaufen. Von Nach 5 Uhr im Urwald (1995) über die Rennende Lola (1998) ist sie nun ins Regiefach gewechselt und hat ein eindrucksvolles Debüt abgeliefert.
Nachdem Marvin (Jake McLaughlin) seine Haftstrafe verbüßt hat, kehrt er in seinen Heimatort zurück und pflegt seine totkranke Mutter Bernadette (Kathy Bates). Ein Neuanfang will einfach nicht gelingen, denn die Dörfler erinnern sich genau und zeigen es Marvin auch. Er stößt auf eine feindselige Mauer aus Hass und unterdrückten Rachegefühlen. Der Pfarrer ist recht hilflos, sein ehemaliger Kumpel ist ein Junkey. Lediglich seine Jugendliebe Delta (Aisling Franciosi) durchbricht die Front, weil sie immer noch Gefühle für ihn empfindet. Anfangs muss sie natürlich noch etwas bellen, beißen tut sie Marvin nicht.
Diese Einstellungen werden alle mit schier unglaublicher Brutalität konsequent durchgezogen, doch Marvin behält den Kopf über Wasser, führt sogar seine Mutter zum Essen aus.
Die Versammlung der Gemeinde in der Kirche ist der Höhepunkt der Kampagne. Bis Father Browning (Stephen Root), als eine Prügelei droht, die Notbremse zieht und alle ‘Arschlöcher‘ auffordert das Gotteshaus zu verlassen.
Quasi als Epilog können wir noch einen stummen Blick auf Bernadettes Beerdigung erhaschen, bevor Marvin und Delta ihre Heimat (Titel!) verlassen. Und wir Zuschauer erleben die Langzeitwirkung dieses beeindruckenden Films.