Hände weg von Mississippi

Eine Filmkritik von Marie Anderson

Ein Sommer, wie er früher einmal war

Ein wunderschöner Sommer in idyllischer Umgebung, leuchtende Erdbeerfelder und satte Wiesen, wache Mädchen und Jungen in niedlichen Kleidchen oder Latzhosen, warmherzige ältere Frauen in Schürzen und ein charismatisches Pferd, das gerettet werden muss – all das erinnert an Geschichten und Filme, die uns aus unserer Kindheit wohl vertraut sind. Mit Hände weg von Mississippi hat der Regisseur Detlev Buck (Knallhart) – basierend auf der gleichnamigen Romanvorlage von Cornelia Funke – an die Tradition dieses Genres angeknüpft, und zwar mit einer äußerst populären Schauspielertruppe an seiner Seite, die bestens dazu geeignet ist, das Gefühl der nostalgischen Vertrautheit vor allem bei den bereits erwachsenen Kindern zu steigern.
Die Ferien bei ihrer Großmutter Dolores Blumentritt, genannt Dolly (Katharina Thalbach) auf dem Lande zu verbringen, bedeutet der 10jährigen Emma (Zoë Charlotte Mannhardt) das größte Glück. So stürzt sie sich mit ihren wohlbekannten Spielgefährten Leo (Karl Alexander Seidel) und seinem Bruder Max (Konstantin Kaucher) unbeschwert in die Wonnen des Sommers, bis sich ein bedrohlicher Schatten über die harmonische Gemeinschaft legt. Der alte Bauer Klipperbusch hat das Zeitliche gesegnet, und nun strebt sein Neffe und Erbe Albert Gansmann (Christoph Maria Herbst), von den Kindern schlicht als der „Alligator“ betitelt, umfassende einträgliche Veränderungen an, die den Fortbestand des grünen Fleckchens Erde und der kleinen Gemeinde empfindlich gefährden. Die Vorzeichen dieses dunklen Plans kündigen sich damit an, dass er seines Onkels geliebte Stute Mississippi an den Pferdeschlachter Pit (Ingo Naujoks, der bereits in Karniggels, ebenfalls von Detlev Buck, überzeugend in der Rolle eines herzlosen Rossverwerters zu sehen war) verkaufen will, was Emma allerdings noch gerade rechtzeitig mit Unterstützung ihrer couragierten Großmutter verhindern kann, was sie zur stolzen Besitzerin des eigenwilligen Pferdes werden lässt. Doch als der durchtriebene „Alligator“ Mississippi bald darauf unbedingt zurückergaunern will und sein Vorhaben, einen gewaltigen Supermarkt auf dem geerbten Hof zu errichten durchsickert, müssen die Kinder in Komplizenschaft mit Dolly und anderen wehrhaften Dorfbewohnern all ihre Kraft und ihren Ideenreichtum einsetzen, um nicht nur das Pferd zu retten …

Innerhalb des Biosphärenreservats Schaalsee in Rögnitz in Mecklenburg-Vorpommern, einem geschützten Gebiet mit bezaubernder Landschaft und enormer ökologischer Bedeutung, die mit der hintergründigen Thematik des Films korrespondiert, hat Detlev Buck einen idealen Ort für die Dreharbeiten von Hände weg von Mississippi gefunden. Neben den Hauptdarstellern und dem Regisseur selbst als Dorfpolizist agieren auch bekannte und berühmte Gesichter wie Heidi Kabel, Angelika Böttiger und Heidi Mahler in der malerischen Umgebung, deren Präsenz einmal mehr an harmonische Kindertage erinnert.

Doch dieser Kinderfilm kommt keineswegs nur nostalgisch, sondern ebenfalls flott und witzig daher. In manchen Momenten erinnert er durchaus an Western – und zwar eher in Form einer vertrauten und stimmigen Collage auch der Klischees vergangener Zeiten. Die Problematik bedrohter Naturregionen aber ist von dringlicher Aktualität, und neben ansprechender Unterhaltung führt uns der Film auch vor Augen, wie erhaltenswert unsere noch bestehenden kleinen Paradiese sind.

Hände weg von Mississippi

Ein wunderschöner Sommer in idyllischer Umgebung, leuchtende Erdbeerfelder und satte Wiesen, wache Mädchen und Jungen in niedlichen Kleidchen oder Latzhosen, warmherzige ältere Frauen in Schürzen und ein charismatisches Pferd, das gerettet werden muss.
  • Trailer
  • Bilder

Meinungen

Karin Liedtke-Maares · 06.05.2007

War heute am Sonntagmorgen mit meinem 10 Jahre alten Sohn im Kino:Hände weg von Mississippi.Wir haben uns köstlich amüsiert,der Sonntag war gerettet.Wirklich gute Unterhaltung,sehr gut ausgesuchte Schauspieler,Kompliment an Herrn Buck.Etwas Idylle darf ruhig sein.Meinem Sohn gefiel die Scene besonders gut,wo der "Aligator" einen Kinnhaken von Oma Dolly erhält.Wer wünscht sich nicht so eine Oma? Grüße von Jacob und Karin

lisa · 07.04.2007

ich finde den film super, weil ich selbst eine super große pferdenärrin bin und will ihn unbedingt sehen aber ich habe nicht genug geld!!!!!!!!!!!!!!!!!

Walter · 20.03.2007

Bei der Besetzungsliste werden selbst einem Berufsjugendlichen die Augen feucht. Hoffentlich kann der Film den Erwartungen standhalten

Grüsse